Eltern vertrauen zunehmend der Homöopathie. Nach Darstellung des „Ärzteblatts“ sind es vor allem Eltern von Kindern mit chronischen Erkrankungen, die sich für die Homöopathie in Ergänzung oder als Alternative zu den konventionellen Behandlungsmethoden interessieren. Die Zeitschrift untermauert diese Aussage mit einer Studie der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung. Darin konnten die Befragten unter zwölf zur Wahl gestellten alternativen Heilverfahren wählen. Auf Platz eins landete die Homöopathie. Von einer steigenden Nachfrage nach homöopathischen Arzneimitteln für Kinder mit ganz unterschiedlichen Beschwerden berichten zudem immer mehr Ärzte mit Zusatzqualifikation Homöopathie.
Dabei sind es vor allem die Eltern von Kindern, die unter chronischen Beschwerden wie zum Beispiel rezidivierenden Erkrankungen, Neurodermitis, Asthma und Allergien leiden, die sich vermehrt an speziell in Homöopathie geschulte Mediziner wenden. Ein spezialisierter Arzt nimmt nicht nur die Krankheitssymptome, sondern auch das Verhalten des erkrankten Kindes in den Blick. Das ist vor allem bei Kindern von großer Bedeutung, wenn sie noch nicht in der Lage sind, ihre Symptome zu schildern. Der langjährig in Augsburg praktizierende Arzt Dr. Horst Hauptmann schilderte dazu auf einem Kongress des DZVhÄ, dass es dabei auf die richtige Interpretation und genaue Beobachtung ankomme.
„Homöopathie in der Kinderheilkunde“ ist der Titel eines seit 1995 am Kinderspital der Universität München laufenden Modellprojekts. Homöopathische Arzneimittel werden dort im Praxisalltag eingesetzt. Ein homöopathisches Konsil gehört im Kinderspital zum normalen Behandlungsablauf dazu – die Expertise wird in der Klinik inzwischen regelmäßig von den Stationen angefordert. Die Kinderklinik spricht dabei von guten Ergebnissen.
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