Potenzierung in der Homöopathie

Homöopathische Potenzen

Inhaltsverzeichnis

Homöopathische Potenzen – was ist das?

Dem Ähnlichkeitsprinzip folgend setzte Samuel Hahnemann homöopathische Mittel aus Bestandteilen von Tieren, Pflanzen, Mineralien, Metallen oder Säuren ein, um mit einem gezielten Reiz das Immunsystem zu stimulieren. Er verabreichte Naturstoffe zur Sicherheit nur in geringsten Dosen, damit sie ihre potenzielle Heilwirkung entfalten können und gleichzeitig keine Beschwerden hervorriefen. In seinen Behandlungen zeigten dennoch einige seiner Patienten Reaktionen auf das Medikament. Deshalb verdünnte Hahnemann die Substanzen, bevor er sie anwendete und stellte zu seiner Überraschung fest, dass sie durch die Verdünnung nicht nur ihre „Giftigkeit“ verloren, sondern dass sie zugleich stärker wirkten und sachgerecht angewendet keine Nebenwirkungen hervorriefen. Hahnemann bezeichnete dieses Verfahren zur Aufbereitung homöopathischer Präparate nicht als Verdünnung, sondern als Dynamisation. Der dafür heute verwendete und bekannte Begriff ist Potenzieren.

Potenzen und ihre Herstellung

D-Potenzen (Dezimalpotenzen):

Verdünnung 1:10 + 10 Schüttelschläge

C-Potenzen (Centesimalpotenzen):

Verdünnung 1:100 + 10 Schüttelschläge

Q-Potenzen / LM-Potenzen (Quinquaginta-Millesimal-Potenzen):

Verdünnung 1:50’000 + 100 Schüttelschläge

+ Verwendung einer zusätzlichen Trägersubstanz

Was bedeutet Potenzieren?

Ausgangsstoffe für homöopathische Arzneimittel sind Lösungen fester Grundstoffe, die zerkleinert und zerrieben in Alkohol gelöst werden. Diese flüssigen Lösungen werden auch als Urtinktur bezeichnet. Aus dieser Lösung entsteht das Homöopathikum, wenn es den rechtsverbindlichen Vorschriften des Homöopathischen Arzneimittebuchs folgend in seiner Trägersubstanz verschüttelt oder verrieben wird. Die Trägersubstanz kann dabei sowohl aus Alkohol als auch aus Wasser oder Milchzucker bestehen. Die verschiedenen Potenzen ergeben sich dabei aus dem Verhältnis, in dem Urtinktur und Trägersubstanz miteinander verschüttelt werden.

Je nach Mischungsverhältnis leiten sich die Bezeichnungen ab: Bei der sogenannten Centesimal-Potenz wird 1 Teil der Urtinktur mit 99 Teilen der Trägersubstanz verschüttelt – deshalb C-Potenzen. Bei der „Dezimal-Potenz“ verschüttelt der Hersteller einen Teil der Urtinktur mit neun Teilen der Trägersubstanz – deshalb D-Potenzen. Die Verschüttelung erfolgt für höhere Potenzen stufenweise: Für eine D3 Lösung wird zunächst eine D1-Lösung mit einem Teil Urtinktur und neun Teilen der Trägersubstanz zu D2 verschüttelt und dann von der D2 wiederum ein Teil der Urtinktur mit neun Teilen der Trägersubstanz verschüttelt usw. Die Zahl beschreibt also die Wiederholungen der Verschüttelung und damit der Verdünnung, bei C-Potenzen entsprechend.

1. Ausgangssubstanz:

Als Ausgangssubstanz wird eine natürliche Substanz verwendet, z.B. eine Pflanze, ein Mineral oder ein Tierbestandteil.

2. Potenzierung:

Die Ausgangssubstanz wird mit einer bestimmten Menge Wasser oder Alkohol verdünnt. Das Verhältnis von Ausgangssubstanz zu Verdünnunasmittel wird als Potenz bezeichnet. Zum Beispiel steht die Potenz D6 für eine Verdünnung von 1:1016, also eine Millionstel.

3.Verschüttelung:

Nach jeder Verdünnung wird die Mischung aus Ausgangssubstanz und Verdünnungsmittel kräftig verschüttelt. Dabei wird angenommen, dass sich die Wirkstoffe in der Lösung fein verteilen und dadurch ihre Wirkung verstärken.

4. Wiederholung:

Die Schritte 2 und 3 werden mehrere Male wiederholt, bis die gewünschte Potenz erreicht ist. Je höher die Potenz, desto häufiger wird in der Regel potenziert.

Warum sind Buchstaben und Zahlen hinter dem Wirkstoffnamen wichtig?

In der Homöopathie werden Buchstaben und Zahlen hinter dem Wirkstoffnamen verwendet, um die Potenz des Mittels zu kennzeichnen. Diese Kombinationen geben an, wie oft das Ausgangsmaterial verdünnt und verschüttelt wurde, um das homöopathische Mittel herzustellen.

Das Buchstabenkürzel gibt die lateinische Bezeichnung des Ausgangsmaterials an, z.B. „Arnica montana“ für das Gänseblümchen. Die Zahlen beziehen sich auf die Verdünnung und Verschüttelung des Ausgangsmaterials. Zum Beispiel steht „D6“ für eine Verdünnung von 1:10 im Verhältnis zu Wasser oder Alkohol und eine Verschüttelung (auch „Potenzierung“ genannt) von 6-maligem Schütteln. Je höher die Zahl, desto höher die Potenz und desto mehr Verdünnung und Verschüttelung hat das Mittel erfahren.

Es gibt auch andere Buchstabenkürzel, die in der Homöopathie verwendet werden, wie „C“ für die Zentesimalpotenz, „LM“ für die „Lösliche Potenz“ und „Q“ für „Quinquagintamillesimalpotenz“. Jedes Kürzel hat seine eigene Verdünnung und Verschüttelungsmethode, um das homöopathische Mittel herzustellen.

Homimed ist eine Informations- und Serviceplattform, die sich als Sprachrohr für die Homöopathie versteht.

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