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Der Hals ist rot, es schmerzt beim Schlucken von Essen und Trinken. Die klassische Halsentzündung gehört zu den Erkrankungen, die gerade in Herbst und Winter oft um sich greifen. Während der klassische schulmedizinische Reflex oftmals die Verordnung eines Antibiotikums war, setzt sich langsam ein Bewusstsein-Wandel durch. Eine aktuelle Statistik der IKK hat jetzt festgestellt, dass Antibiotika-Verordnungen bei Erwachsenen in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland innerhalb der vergangen sechs Jahre um 13,5 Prozent gesunken sind. Die Krankenkasse wertet diese Zahlen als Beleg für ein steigendes Bewusstsein bei Ärzten und Patienten gegenüber Antibiotikaresistenzen. Gleichzeitig registriert die Krankenkasse eine steigende Nachfrage nach homöopathischen Arzneimitteln, deren Einsatz in der Behandlung die IKK nach bestimmten Voraussetzungen anteilig übernimmt.
Eine sogenannte Antibiotikaresistenz kann entstehen, wenn Bakterien nicht mehr auf eine Behandlung mit antibiotischen Arzneimitteln reagieren. Dadurch bilden sich sogenannte Bakterien-Individuen aus, die nicht durch Antibiotika behandelt werden können. Resistente Bakterienstämme entwickeln sich in der Folge, die nicht mehr auf die Behandlung mit einem bestimmten oder verschiedenen Antibiotika ansprechen. Herkömmliche Antibiotika helfen dann einfach nicht mehr. Nach Angaben des Technology Review 04/07 infizierten sich allein im Jahr 2005 drei Millionen Europäer mit resistenten Keimen. Etwa 50.000 sind daran gestorben. Resistenzen gegen Antibiotika gelten als die dritthäufigste Todesursache in den Industriestaaten. Oftmals spielen dabei Methicillin-resistente Staphylococcus-aureus-Bakterien, sogenannte Antibiotika-resistente Keime (MRSA) eine Rolle.
In der Bevölkerung und auch bei den Ärzten steigt das Bewusstsein deutlich, dass der Griff zum Antibiotikum wohlüberlegt sein sollte. Viele Patienten setzen zunächst auf die Einnahme homöopathischer Arzneimittel. Gerade für Patienten, die unter Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten leiden, kann es sich lohnen, auf biologische Medizinprodukte zurückzugreifen. Wichtig ist dabei die kompetente medizinische Begleitung, also die Behandlung durch einen Arzt, der die Chancen der Homöopathie kennt und zugleich ihre Grenzen einschätzen kann. Denn: Wurde im Rahmen der ärztlichen Diagnose eine bakterielle Erkrankung festgestellt, wäre selbstverständlich eine Antibiotika-Therapie die erste Wahl.