Welche Rolle spielt die Homöopathie in der Sportmedizin? Führende Ärzte von Spitzensportlern setzen bei unterschiedlichen Beschwerden auf homöopathische Arzneimittel. Einer davon ist Dr. Jürgen Barthoff. Er ist Unfallchirurg aus Linz und Chief Medical Officer bei den olympischen Winterspielen in Südkorea. Der langjährige Teamarzt der deutschen Skispringer setzt zum Beispiel bei Sportlern mit grippalen Infekten neben konventionellen Medikamenten, Vitaminen und Nahrungsergänzungen auch auf Homöopathie – um den Körper beim Gesundwerden zu unterstützen, beschreibt Dr. Jürgen Barthoff, der in Pjöngjang weniger mit Verletzungen, als mit Infekten zu tun hat.
Wie Barthoff arbeiten immer mehr Sportmediziner mit homöopathischen Arzneimitteln, so auch die Ärzte im Deutschen Skiverband. Im Sport wie im Alltag steigt das Interesse an einer solchen Behandlung. Wichtig ist Ärzten zufolge dabei der Blick auf das jeweilige Krankheitsbild und die Frage, ob die Anwendung von homöopathischen Arzneimitteln dabei sinnvoll erscheint. Vor allem Wirkstoffe mit einem niedrigen Nebenwirkungspotential sind bei den Spitzensportlern gefragt. Dabei betonen die Sportmediziner, dass die Präparate sind mit Blick auf das Doping unbedenklich sind. Wichtig sind wie bei allen Arzneimitteln die Bezugsquellen. Homöopathische Arzneimittel dürfen ausschließlich in Apotheken verkauft werden und sollten auch nur dort erworben werden.
Auch für Dr. Klaus Steinbach ist eine Ergänzung der konventionellen physiotherapeutischen Standardverfahren durch homöopathische Arzneimittel sinnvoll. Der ehemalige Weltklasseschwimmer und bis 2006 Präsident des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland weist auf die nebenwirkungsarme Behandlung durch Homöopathika hin, auch mit Blick auf Doping. Die Arzneimittel können in Kombination mit konventionellen Therapien verwendet werden. Zum Einsatz kommen sie auch bei Überlastungsreaktionen und akuten Verletzungen. Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen sprechen aus der Erfahrung der Sportmedizin heraus gut auf die Behandlung mit homöopathischen Komplexmitteln an – und das nicht nur im Spitzensport, sondern auch im Freizeitsport.
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