Homöopathie in der Tiermedizin
Nicht nur in der Humanmedizin, sondern auch in der Veterinärmedizin wird Homöopathie ganz selbstverständlich angewendet
Was für den Menschen gut ist, das kann auch dem Tier nutzen. So denken viele Patienten, die erfolgreich mit homöopathischen Arzneimitteln behandelt wurden und zugleich Tierbesitzer sind. Auch unter Tierärzten breitet sich die Behandlung mit homöopathischen Medikamenten aus. Derzeit gibt es in Deutschland knapp 12.000 Tierärzte. Jeder 60. von ihnen führt die Fachbezeichnung „homöopathischer Tierarzt“. Doch auch viele der rein schulmedizinisch ausgebildeten Kollegen behandeln in einer Kombination mit chemischen und homöopathischen Arzneimitteln.
Tiere als Beleg für die Wirksamkeit von Homöopathie?
Die Wirkungsweise von Homöopathie wird immer wieder leidenschaftlich diskutiert. Kritiker der Homöopathie führen gerne ins Feld, dass Homöopathie zum großen Teil auf einem Placeboeffekt basiere. Dies bedeutet, dass die erwartete Wirkung durch Selbstsuggestion entsteht. Wenn etwa ein vom Kopfschmerz geplagter Mensch eine Schmerztablette nimmt, geht es ihm besser. Wenn er, ohne es zu wissen, in einem Versuch eine Tablette ohne jeden Wirkstoff bekommt, kann allein durch die Erwartung der Besserung eine Reduzierung des Symptoms eintreten.
Was bedeutet das aber für die erfolgreiche homöopathische Behandlung von Tieren? Im Allgemeinen spricht man Tieren mangels Bewusstheit eine Reaktion auf den beschriebenen Placeboeffekt ab. Also muss hier das homöopathische Mittel durch seine Wirkung auf biologische Prozesse im Körper heilbringend wirken? Viele Tierärzte und Tierhalten sind davon überzeugt, denn sie erleben signifikante Heilerfolge bei der Behandlung von Tierkrankheiten mit Homöopathika.
Homöopathie für Tiere im wissenschaftlichen Fokus
So beruht die Gabe von homöopathischen Mitteln an Tiere heute längst auf wissenschaftlich fundierten Forschungsergebnissen. Schon 1985 bis 1992 untersuchte Professor Harisch an der medizinischen Hochschule Hannover Wirkungen einiger Homöopathika auf Enzymwerte im Blut der Versuchstiere. So konnte unter anderem die Beeinflussung von biochemischen Reaktionen der Mast- und Leberzellen nachgewiesen werden. Erfahrene Tierhomöopathen setzen heute etwa gegen Wurmbefall bei Hunden auf homöopathische Arzneien wie Acidum phosphoricum, Sulfur oder Abrotanum als Alternative zu den klassischen und umstrittenen Wurmkuren.
Antibiotikaresistenzen in Tiermasthaltungen mit Homöopathie entgegenwirken
Das Thema der resistenten Antibiotikastämme ist in den Tierställen der Landwirtschaft angekommen. Thema des G 7 Gipfels 2015 war unter anderem auch genau diese Problematik. Ähnlich wie beim Menschen führt eine flächendeckende Gabe von Antibiotika zu resistenten Stämmen. Die Landwirte suchen Alternativen und finden diese zunehmend auch in der Homöopathie. Die Tierärzte Peter Klocke und Christian Fidelak sammelten jahrelang Erfahrungen damit beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau FIBL. Diese geben sie heute an interessierte Landwirte weiter.
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