Die Kosten im Gesundheitswesen sind ein viel diskutiertes Thema. Die Feststellung immer weiter steigender Ausgaben im Gesundheitswesen gehört alljährlich zur Bilanz der gesetzlichen Krankenkassen. Eine Studie aus der Schweiz liefert einen interessanten Beitrag zu der Frage, ob sich durch den Einsatz von Homöopathie Gesundheitskosten senken lassen. Das Ergebnis des eidgenössischen Forschungsprojekts „Programm Evaluation Komplementärmedizin“ (PEK): Obwohl die Arztbesuche bei Ärzten mit Zusatzausbildung in der Homöopathie deutlich länger dauern, als bei klassisch schulmedizinisch gebildeten Kollegen, sind die Kosten, die dafür zu Lasten der Krankenversicherung pro Jahr und Patienten entstehen, nicht höher. Die Kosten pro Arzt und Jahr liegen der Studie zufolge sogar um 29 Prozent niedriger. Gleichzeitig weist die Studie auf eine hohe Patientenzufriedenheit durch die patientenzentrierte Arbeitsweise der Komplementärmediziner hin.
Die Schweiz eignet sich vor allem deshalb als Beispiel für die Effekte der homöopathischen Medizin auf die Kosten im Gesundheitswesen, weil es nach einem Volksentscheid ein klares „Ja“ zur Beibehaltung von Homöopathie im Leistungskatalog der Krankenkassen im Kantons-Staat gegeben hat. Die Studie von Hans-Peter Studer und André Busato verglich die Kostenstruktur von 174 rein schulmedizinisch tätigen Ärzten mit denen von Ärzten, die zusätzlich zur Schulmedizin auch Komplementärmedizin einsetzen und über eine entsprechende Qualifikation verfügen. Dabei wurde deutlich, dass die Kosten bei den Ärzten mit komplementärmedizinischer Zusatzqualifikation durchweg niedriger lagen, als bei ihren rein schulmedizinisch tätigen Kollegen.
Besonders groß sind der Schweizer Studie zufolge die Unterschiede bei den sogenannten veranlassten Kosten, also Kosten, die zum Beispiel für Medikamente, Laboruntersuchungen oder Physiotherapien entstehen. Betrachtet man nur die Medikamentenkosten, so lagen nach den Ergebnissen der Studie die Kosten pro Arzt für verordnete Medikamente um 38,5 Prozent niedriger. Zwar seien die Konsultationskosten bei Ärzten mit Zusatzausbildung in Homöopathie höher – durchschnittlich nahmen sie sich 29,1 Minuten Zeit für einen Patienten im Vergleich zu 17,1 Minuten ihrer rein schulmedizinisch tätigen Kollegen. Gleichzeitig lagen jedoch die veranlassten Kosten pro Patient und Jahr deutlich tiefer.