Wissenschaft: Studie zu Homöopathie und Depression

Wissenschaft: Studie zu Homöopathie und Depression

Eine wissenschaftliche Studie befasst sich mit der Wirkung homöopathischer Arzneimittel bei Depression

Ungeachtet der kontroversen Diskussionen über die Wirksamkeit der Homöopathie konsultieren Patienten häufig Homöopathen, wenn sie an Depression leiden. In einer Studie [1] sind Forscher deshalb der Frage nachgegangen, ob die Homöopathie eine wirksame, akzeptable und sichere Behandlungsoption bei Depression darstellt. Sie kommt zu ermutigenden Ergebnissen, die für die Akzeptanz und die Wirksamkeit der Behandlung mit homöopathischen Arzneimitteln bei Patienten mit Depression sprechen. Die Studie ist den Autoren zufolge die Grundlage für weitere Forschung, um zustätzliche Daten in Bezug auf den Behandlungseffekt zu erhalten.

Eckdaten der Studie zur Wirkung homöopathischer Arzneimittel bei Depression

Für die randomisierte kontrollierte Studie im „cohort multiple randomised controlled trial (cmRCT)“ Design wurden 566 Patienten rekrutiert, von denen 40 Prozent eine Behandlung mit homöopathischen Arzneimitteln erhielten. Eine Analyse nach sechs Monaten Behandlungsdauer ergab eine durchschnittlich um 1,4 Punkte niedrigere Depression bei den Patienten der Kontrollgruppe. Diese Ergebnisse konnten nach einem Behandlungszeitraum von zwölf Monaten bestätigt werden. Zudem zeigten Sekundäranalysen ähnliche Ergebnisse. Vergleichbare Wirkungen konnten für die Diagnose „Angst“ (GAD-7) nachgewiesen werden.

Homöopathen werden häufig mit der Diagnose „Depression“ konsultiert

Für das nationale Gesundheitswesen ist die psychische Erkrankung „Depression“ eine große Herausforderung. Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge aus 60 Ländern zeigten in einem Zeitraum von zwölf Monaten depressive Episoden bei 3,2 Prozent der Patienten ohne weitere Erkrankungen. Bei Patienten mit anderen chronischen Leiden lag der Anteil bei 9,3 bis 23 Prozent. Meist werden diese Patienten psychologisch und mit Antidepressiva behandelt. Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Patienten mit Depression weiter ansteigen wird. Schon heute sei die Depression die häufigste Ursache für eine Behinderung. Einige Patienten profitieren dabei kaum oder gar nicht von psychologischen Interventionen oder Pharmakotherapie oder leiden unter den Nebenwirkungen. Die Homöopathie bietet Patienten eine Kombination aus Beratung und einer Verordnung von homöopathischen Arzneimitteln. „Depression“ ist dabei eine der häufigsten Diagnosen, mit denen Homöopathen konsultiert werden.

Quelle:
[1] Viksveen et al. Trials (2017): Depressed patients treated by homeopaths: a randomised controlled trial using the“ cohort multiple randomised controlled trial (cmRCT) design. https://www.hri-research.org/wp-content/uploads/2017/07/Viksveen-Relton-Nicholl-Depressed-patients-treated-by-homeopaths-2017.pdf

Bild: © Pellinni – Fotolia

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