Vergleicht man das erste Halbjahr 2018 mit dem Vorjahreszeitraum, zeigt sich: Der Umsatz mit Homöopathika ist um fünf Prozent auf 338 Millionen Euro gestiegen. Auch der Absatz entwickelte sich nach Daten des Pharma-Marktforschungsunternehmens IQVIA positiv. Die Zahlen zeigen: Menschen setzen auf Homöopathie und verbinden die konventionelle Medizin im Sinne einer integrativen Medizin mit komplementären Heilmethoden. Die Zahlen aus der Marktforschung machen deutlich, dass sich die Absatzzahlen von homöopathischen Arzneimitteln in den vergangenen Jahren stabil entwickelt haben. Von 2014 auf 2015 gab es einen deutlichen Anstieg. Die Schweiz hat den Trend hin zur Integrativen Medizin erkannt. Hier werden die Kosten konventioneller, als auch ergänzender Therapien durch die solidarisch finanzierte Grundversicherung gedeckt.
Ungeachtet der in den zurückliegenden zwei Jahren verschärft geführten Debatte gegen Naturheilverfahren und Homöopathie wenden Ärzte und Patienten homöopathische Behandlungen an. Neben den guten Erfahrungen, die auch die Versorgungsforschung belegt, zeigen Umfragen den Trend pro Homöopathie. Es ist vor allem der mündige, gut informierte Patient, der auf Integrative Medizin setzt. Zudem stehen zunehmend Ärzte den naturheilkundlichen Therapierichtungen offen gegenüber. Sie realisieren, dass schulmedizinische Behandlungen mit Homöopathie sehr gut unterstützt und ergänzt werden können. Auch die Politik fördert die Integration der Komplementärmedizin in die ärztliche Praxis. Aus diesem Grund hat die grün-schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg in ihrem Koalitionsvertrag die Zielvereinbarung aufgenommen, eine „Vorreiterrolle in der Erforschung der Komplementärmedizin“ einzunehmen.
Im kommenden Jahr 2019 wird an der Universität Tübingen ein Lehrstuhl für integrative Medizin und Naturheilkunde geschaffen. Ziel ist die universitäre Ausbildung von Medizinern mit der fachlichen Qualifikation in komplementären Heilverfahren. Die Finanzierung des neuen Lehrstuhls ist gesichert. In den ersten fünf Jahren stehen rund zwei Millionen Euro aus dem Fonds der Robert-Bosch-Stiftung zur Verfügung. Der Fonds speist sich aus Privatspenden. Danach übernimmt der Staat die weitere Finanzierung.
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