Update zu Studien zur Homöopathie mit hoher Evidenz

Update zu Studien zur Homöopathie mit hoher Evidenz

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Plädoyer für mehr Forschung zur Homöopathie und anderen komplementärmedizinischen Ansätzen

Sie gelten als der Goldstandard zum Nachweis von Kausalität und Wirksamkeit: randomisierte, Placebo-kontrollierte Studien in der medizinischen Forschung. Entgegen einer häufig verbreiteten Darstellung gibt es auch für die Homöopathie eine Vielzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen, die den hohen Anforderungen an Methodik und Forschungsdesign entsprechen und eine Wirksamkeit der Homöopathie über den Placebo-Effekt hinaus feststellen. Das Homöopathie Research Institut (HRI) gibt in regelmäßigen Abständen ein Update über den Stand der Forschung zur Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel heraus. Das aktuelle Update umfasst Studien, die im Zeitraum zwischen 2014 und 2019 durchgeführt wurden. Sie untermauern: Es ist nichts dran an der Behauptung, die Wirksamkeit der Homöopathie sei wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

45 Prozent der Studien zur Homöopathie konnten Wirksamkeit zweifelsfrei nachweisen

Bis zum Jahresende 2019 wurden nach Angaben des HRI 221 randomisierte kontrollierte Studien zu homöopathischer Behandlung bei 118 verschiedenen Krankheitsbildern in medizinischen Fachjournalen publiziert bzw. waren für einen Review vorgesehen. Von den insgesamt 221 Studien waren 133 doppelblinde, randomisierte Placebo-kontrollierte Studien, die sich mit 80 unterschiedlichen Erkrankungen beschäftigten. Davon waren 45 Prozent positiv, d.h. sie konnten nachweisen, dass die Homöopathie wirksam war. Vier Prozent der Studien waren negativ und zeigten, die homöopathische Behandlung war nicht wirksam. In 51 Prozent der Fälle, das waren 68 Studien insgesamt, war das Ergebnis nicht schlüssig. D.h., der Behandlungseffekt ließ sich nicht eindeutig der homöopathischen Therapie zuordnen.

Es braucht mehr Forschung zur Homöopathie

Vergleicht man diese Ergebnisse mit einem systematischen Review randomisierter kontrollierter Doppelblindstudie in der konventionellen Medizin, zeigen sich vergleichbare Ergebnisse. Eine Analyse von 1128 Studien zeigte auf, dass 45 Prozent eine positive Behandlungseffekt nachweisen konnten, zehn Prozent der Studien waren negativ und 45 Prozent nicht schlüssig. Wichtig in diesem Zusammenhang: Die Zahl der Studien zu konventionellen Arzneimitteln ist deutlich höher als die Zahl der Analysen individueller Behandlungen mit Homöopathie. Diese Tatsache untermauert den Bedarf an zusätzlicher Forschung über homöopathische Behandlungsverfahren, insbesondere an großangelegten, qualitativ hochwertigen Wiederholungen von vielversprechenden positiven Studien. Dazu braucht es nach Angaben des HRI mehr Mittel in den medizinischen Forschungsbudgets für die Erforschung der Komplementär- und Alternativmedizin, für die die Homöopathie nur ein Beispiel ist.

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Dr. med. Fred-Holger Ludwig

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