Homöopathie in Apotheken erwünscht

Homöopathie in Apotheken erwünscht

rh2010-stock.adobe.com

Bundesverbands der Arzneimittelhersteller: 60 Prozent wünschen Homöopathie-Angebot

Eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH) mit mehr als 1000 Teilnehmern zeigt, dass mehr als die Hälfte der Deutschen homöopathischen oder anthroposophischen Arzneimitteln positiv gegenübersteht. Dabei ist der Anteil der Frauen mit 62 Prozent höher als der der Männer mit 47 Prozent. Auch die Beratung zu diesen komplementären Präparaten ist den Deutschen wichtig: 60 Prozent finden es gut, wenn der Apotheker von sich aus ein homöopathisches oder anthroposophisches Arzneimittel anbietet. Vor allem für die befragten Frauen ist dieser Aspekt relevant. Frauen fragen zugleich häufiger von sich aus nach diesen Präparaten, wie die Umfrage des BAH aufzeigt.

Wirksamkeit von Homöopathie wird als hoch eingeschätzt

Etwa ein Drittel der befragten Personen gaben an, die Wirksamkeit der Mittel als (sehr) hoch einzuschätzen. Auch in diesem Kontext zeigt sich ein geschlechtsspezifischer und demographischer Aspekt: Männer sowie Menschen ab 40 Jahren zeigen sich generell etwas skeptischer gegenüber ihrer Wirksamkeit. Anders dagegen sieht es der pharmazeutische Nachwuchs. Er teilt das überwiegend positive Bild von der Homöopathie bzw. Anthroposophie, das sich in der Bevölkerung zeigt, nicht. In einem aktuell erschienenen Positionspapier hat sich der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) kritisch zur Homöopathie und anderen als „ungesichert“ bezeichneten Therapiemethoden distanziert. Nach seinen Vorstellungen sollen Homöopathika nicht mehr als Arzneimittel gelten und mit dem Hinweis versehen werden, das Präparat habe keine über den Placeboeffekt hinausgehende nachgewiesene Wirkung.“

Kritik des Apothekernachwuchs an Homöopathie und Anthroposophie stimmt bedenklich

Dazu Dr. med. Fred-Holger Ludwig von homimed.de: „Es stimmt einigermaßen bedenklich, dass sich der Apothekernachwuchs so ablehnend positioniert und die tatsächliche Studienlage zu vielen homöopathischen Präparaten ignoriert. Denn natürlich gibt es hochwertige Studien, die ihnen Wirksamkeit über Placebo hinaus bescheinigen. Gerade erst hat der Gesundheitsminister Forderungen nach einer besseren Bezahlung der Apotheker in der Tagesschau vom 6. Juni 2023 kommentiert und dabei die wichtige Rolle des Apothekers im Bereich der Gesundheitsberatung hervorgehoben. Diese Beratungsfunktion entfällt dann, wenn homöopathische Arzneimittel ihren Status verlieren und nicht mehr in Apotheken abgegeben werden.“ Das kann der Patientensicherheit schaden.

Picture of Dr. med. Fred-Holger Ludwig
Dr. med. Fred-Holger Ludwig

Hier erfahren Sie mehr über mich

Facebook
Twitter

Teilen:

Mehr Beiträge:

Weniger Antibiotika durch Homöopathie bei Mittelohrentzündung doucefleur-stock.adobe.com Studie zeigt: Einsatz von Homöopathie bei Mittelohrentzündung kann Antibiotikaverbrauch verringern Homöopathische Ohrentropfen können bei akuter …

Plädoyer für die Homöopathie in der ärztlichen Weiterbildung gisela-stock.adobe.com Die Homöopathie hat einen wichtigen Stellenwert im ärztlichen therapeutischen Spektrum Homöopathie gehört seit …

Aktionsplan in Österreich bestätigt Potential der Homöopathie t.linack-stock.adobe.com Laut Nationalem Aktionsplan bietet Homöopathie Chancen in der Bekämpfung von Resistenzen (AMR) Mit der …

Homöopathie als Teil einer Strategie gegen Resistenzen methaphum-stock.adobe.com Vertreterinnen des BPI fordern Einsatz von bestehenden Therapien wie Homöopathie Zwei hochrangige Vertreterinnen des …

Homimed ist eine Informations- und Serviceplattform, die sich als Sprachrohr für die Homöopathie versteht.

Wissenswertes

Homimed