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Seit Herbst 2022 werden dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) nach eigenen Angaben vermehrt Meldungen zur Nichtverfügbarkeit verschiedener Antibiotika eingereicht. In seinen Empfehlungen für Alternativen weist das BfArM eindringlich darauf hin, dass bei den angegebenen Indikationen für alternative Präparate oft keine antibiotische Behandlung erforderlich und eine abwartende Haltung unter symptomatischer Therapie möglich sei. Vor diesem Hintergrund verweist der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) darauf hin, dass beim Rückgriff auf Antibiotika mit einem breiteren Wirkspektrum als Alternative die Gefahr einer Resistenzentwicklung stiege. Patienten seien somit im doppelten Sinne bedroht: einerseits durch Fehlen geeigneter Medikamente und andererseits durch den Wirkverlust im Rahmen inadäquater Verordnungen. Die Alternative für den DZVhÄ: Therapiepluralismus mit Homöopathie.
Ärzte mit einer Weiterbildung in Homöopathie könnten auf Basis einer qualifizierten Anamnese einschätzen, ob je nach Krankheitsbild, Stärke des Infekts, Komplikationswahrscheinlichkeit und Allgemeinzustand des Patienten ein homöopathisches Präparat zum Einsatz kommen kann, im Sinne einer aufschiebenden Therapie. So lasse sich die Antibiotikaverordnung zum Teil umgehen. Bei Ärzten und Apothekern mit Weiterbildung im Bereich der Homöopathie löse die Debatte um die Versorgungsprobleme Unverständnis aus, heißt es auf der Internetseite des DZVhÄ. Das Unverständnis der homöopathischen Ärzte richtet sich auch gegen die Landesärztekammern, die die Zusatzbezeichnung Homöopathie weitgehend abgeschafft haben. Der DZVhÄ lässt auf seinen Internetseiten Allgemeinmediziner mit homöopathischer Zusatzausbildung zu Wort kommen, die aus ihrem Praxisalltag berichten und darstellen, dass in ihrer hausärztlichen Praxis relativ selten Antibiotika zwingend notwendig seien. Der Verbrauch an Antibiotika und konventionellen Arzneimitteln liege in ihren Praxen deutlich unter dem Schnitt der konventionell arbeitenden Kollegen.
Zudem verweist der DZVhÄ auf die Wissenschaft zur Homöopathie: Sowohl in der Versorgungsforschung als auch in der klinischen Forschung zeigten Studien, dass sich Antibiotika durch homöopathische Arzneimittel ersetzen lassen bzw. reduziert werden könnten – sowohl beim Menschen als auch bei Tieren. Beispielhaft stellt der Verein verschiedene Studien aus der Versorgungsforschung sowie Placebo-kontrollierte randomisierte Studien auf seiner Internetseite zusammen. Täglich würden homöopathische Arzneimittel in Tausenden Arztpraxen zum Wohle der Patienten als weitere Therapieoption zu Antibiotika eingesetzt. Ein Mangel an Antibiotika bedeute, dass weitere Therapieoptionen unabdingbar seien, positioniert sich der DZVhÄ.
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