Homöopathie als Wirtschaftsfaktor

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Homöopathische Arzneimittel tragen in hohem Maß zur Wertschöpfung bei

Arzneimittel aus der Homöopathie bzw. der Besonderen Therapieeinrichtungen wie anthroposophische und pflanzliche Präparate sind in Deutschland ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor. Ihre wirtschaftliche Bedeutung sollte neben ihrer unzweifelhaft positiven Wirkung auf die Gesundheit der Menschen und ihrer Rolle in einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung nicht außer Acht gelassen werden. In der Debatte um die freiwillige Erstattung von Homöopathika bzw. Anthroposophika als Satzungsleistung der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) sollte die gesundheitswirtschaftliche Bedeutung dieser Arzneimittel auch Gewicht haben.

Zur wirtschaftlichen Bedeutung von homöopathischen, pflanzlichen und anthroposophischen Arzneimitteln ein paar Fakten:

  • Den Pharma-Daten des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) zufolge produzieren über 100 mittelständische und kleinere Unternehmen in Deutschland Arzneimittel der Besonderen Therapieeinrichtungen. Oftmals greifen sie dabei auf Ausgangsstoffe mit lokaler Herstellung zurück.
  • Die Absatz- und Umsatzzahlen im gesamten Markt für Phytopharmaka sind zwischen 2019 und 2022 gestiegen. So ist zum Beispiel der Umsatz mit diesen Arzneimitteln im Vergleich der Jahre 2021 und 2022 um 19 Prozent gestiegen, auf insgesamt 1,65 Mrd. Euro.
  • Die Nachfrage in der Bevölkerung nach diesen Präparaten ist hoch: Fast 56 Prozent, also mehr als jedes zweite Arzneimittel, das 2022 in Apotheken abgegeben wurde, war nicht-verschreibungspflichtig. Die Selbstmedikation, u.a. mit Homöopathie, spielt also eine große Rolle in der Gesundheitsversorgung der Menschen in Deutschland.
  • Folglich tragen Arzneimittel der Besonderen Therapieeinrichtungen erheblich zur Bruttowertschöpfung hierzulande bei. Insgesamt sind rund 12000 Arbeitsplätze in Deutschland direkt oder indirekt mit der Herstellung von Präparaten der Besonderen Therapieeinrichtungen verbunden.

Wirtschaftliche Bedeutung der Homöopathie darf nicht außen vor bleiben

„In der Debatte um die Kassenfinanzierung zur Homöopathie darf die wirtschaftliche Bedeutung von Arzneimitteln der Besonderen Therapieeinrichtungen nicht außer Acht bleiben. Allein in Baden-Württemberg arbeiten rund 4000 Menschen in der Herstellung von homöopathischen bzw. anthroposophischen Arzneimitteln. Deutschland gilt als exportstarker Marktführer mit diesen Arzneimitteln Made in Germany, mit einer hohen Expertise“, stellt Sanitätsrat Dr. med. Fred-Holger Ludwig im Informationsportal Homimed heraus. Die Herausnahme der Homöopathie aus der Finanzierung der Gesetzlichen Krankenkassen sieht er auch vor diesem Hintergrund kritisch.

Quellen:
BPI, Pharma-Daten, 2023, S. 77, https://www.bpi.de/bibliothek/pharma-daten, abgerufen am 23.4.2024
BPI, Markt für Phytopharmaka 2019-2022, https://www.bpi.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=77593&token=f5f580db680c71354fe00b5362a158e6b791227d, abgerufen am 23.4.2024.

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Dr. med. Fred-Holger Ludwig

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