Universität Bern: Studien zeigen Wirkung über Placebo hinaus

Studien belegen Wirksamkeit der Homöopathie über Placebo hinaus

Aktuelle Ergebnisse aus der Forschung zur Homöopathie

Das Institut für Komplementäre und Integrative Medizin der Universität Bern hat Datenbanken zum Stand der Grundlagenforschung und der klinischen Forschung zur Homöopathie veröffentlicht. Dazu stellt das Institut auf seiner Homepage fest: Das Ergebnis der meisten Untersuchungen sei nicht mit der Placebo-Hypothese vereinbar, nach der Homöopathie nicht über den Placebo-Effekt hinaus wirke. Vielmehr zeige der aktuelle Stand der Forschung, dass sich in einer großen Anzahl von Experimenten eine spezifische Wirkung homöopathischer Präparate nachweisen ließ, die sich von Placebo unterschieden. Evidenz zeigte sich zudem für spezifische physikalisch-chemische Eigenschaften von potenzierten Präparaten.

Positive Forschungsergebnisse zur Wirkung homöopathischer Mittel

In der Homöopathie spielt die Potenzierung eine zentrale Rolle. Dabei handelt es sich um ein spezielles pharmazeutisches Verfahren, bei dem eine Substanz stufenweise verdünnt und verschüttelt wird, wie es von der Europäischen Pharmakopöe vorgeschrieben ist. Bei besonders hohen Potenzen lässt sich die Ausgangssubstanz chemisch teilweise nicht mehr nachweisen. Dies wird oft kritisch betrachtet, weshalb die Homöopathie von ihren Gegner als reine Placebobehandlung eingestuft wird. Doch ist diese Kritik berechtigt?

Die Grundlagenforschung in der Homöopathie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Placebo-Hypothese zu hinterfragen. Die Ergebnisse, auf die sich die Universität Bern bezieht, zeigen: Trotz der hohen Verdünnung weisen zahlreiche Studien darauf hin, dass homöopathische Präparate spezifische Wirkungen habe, die über den Placebo-Effekt hinausgehen. Physikalisch-chemische Untersuchungen haben zudem Hinweise auf besondere Eigenschaften von potenzierten Präparaten erbracht. Diese Erkenntnisse werfen neue Fragen zur Wirkweise auf und erfordern eine vertiefte wissenschaftliche Untersuchung.

Stand der klinischen Forschung zur Homöopathie

Neben der Grundlagenforschung spielt die klinische Forschung eine entscheidende Rolle. Hierbei werden sowohl nicht-randomisierte Beobachtungsstudien als auch randomisierte, kontrollierte Studien (RCTs) eingesetzt, um die Wirksamkeit und Sicherheit homöopathischer Mittel zu untersuchen. Die Ergebnisse jüngster Meta-Analysen zeigen, dass homöopathische Mittel bei qualifizierter Anwendung in vielen Fällen Placebos überlegen sind – insbesondere bei spezifischen Indikationen wie allergischen Beschwerden oder Durchfall. Diese Ergebnisse bestätigen, dass Homöopathie bei richtiger Anwendung eine therapeutische Wirkung entfalten kann.

 

Mehr zu den Studien: Studiendatenbanken zur Homöopathie des Instituts für Komplementäre und Integrative Medizin der Universität Bern.

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Dr. med. Fred-Holger Ludwig

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