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Die Werbung für Arzneimittel unterliegt zurecht strengen Kriterien. Schließlich geht es um die Gesundheit der Menschen. Im Falle der Homöopathie hat jetzt das Oberlandesgericht Frankfurt eine Entscheidung des Landgerichts Darmstadt zu einem homöopathischen Präparat gegen Kopfschmerzen aufgehoben und heilsversprechende Werbeaussagen untersagt. Heilungserfolge müssten mit Studien nachgewiesen sein, um zum Beispiel von einer „effektiven Wirkung“ sprechen zu können. Klar ist: Das Urteil wird dazu führen, dass Hersteller von homöopathischen Arzneimitteln ihre Marketingstrategien überdenken müssen. Wie andere Medikamente, OTC Präparate – und im Übrigen auch Ärzte und Therapeuten – unterliegen damit homöopathische Präparate strengen Regeln was werbliche Aussagen angeht. Das stärkt die Rolle der Beratung des verordnenden Arztes wie des Apothekers.
Vor allem in Studien zur Versorgungsforschung zur Behandlung mit Homöopathie im Praxisalltag zeigen sich positive Ergebnisse ihrer Wirksamkeit. Eine große Studie dazu ist zum Beispiel eine prospektive Beobachtungsstudie an der Universitätsklinik der Charité in Berlin (1). Sie bezog über acht Jahre 3981 Patienten aus den Praxen von mehr als 100 homöopathisch behandelnden Ärzten ein. Die Patienten litten an chronischen Erkrankungen wie Kopfscherzen, Heuschnupfen oder Bluthochdruck. Auch Kinder mit Neurodermitis oder Infektanfälligkeit sind in der Studie berücksichtigt. Ein Vorher- / Nachher- Vergleich der Behandlung mit Homöopathie zeigte eine Verbesserung der klinischen Symptome im Durchschnitt um 50 Prozent und eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen. Bei der Homöopathie handelt es sich um eine individualisierte Therapieform, deren Effekte sich vorwiegend in der Versorgungsforschung, aber auch in randomisierten, Placebo-kontrollierten Doppelblindstudien abbilden lassen. Diese Ergebnisse spiegeln sich auch in der ungebremst hohen Nachfrage nach homöopathischen Arzneimitteln.
Gerade der individualisierte Ansatz der Homöopathie ist es, den viele Patienten schätzen. Dem behandelnden homöopathisch qualifizierten Arzt kommt die Rolle zu, das im Einzelfall passende Präparat auszuwählen, seine Anwendung patientenbezogen vorzugeben und die Grenzen der homöopathischen Behandlung im Sinne einer integrativen Medizin zu erkennen. Wenn die Werbung für homöopathische Arzneimittel Heilsversprechen oder Hinweise auf verdünnte Inhaltsstoffe untersagt, kommt der Beratung durch den Arzt mit Zusatzausbildung in Homöopathie und dem Apotheker eine noch größere Bedeutung zu.
(1) Witt, C.M., Lüdtke, R., Baur, R. et al. (2005): Homeopathic medical practice: Long-term results of a cohort study with 3981 patients. In: BMC Public Health 5, 115 (2005).
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