Einseitig, schlecht recherchiert: SWR3 Faktencheck Homöopathie

Einseitig, schlecht recherchiert: SWR3 Faktencheck Homöopathie

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Öffentlich-rechtlicher Sender lässt Studien zur Homöopathie mit hoher Evidenz außen vor

Was sich Faktencheck nennt, offenbart mitunter eher ein Faktenleck – gerade was die Homöopathie angeht. Ein aktuelles von zahlreichen weiteren Beispielen in öffentlich-rechtlichen Medien in diesem Kontext ist der SWR3 Faktencheck zur Homöopathie. Was augenscheinlich gut recherchiert daherkommt, lässt wesentliche wissenschaftliche Fakten zur Homöopathie außen vor. Es gibt zahlreiche Placebo-kontrollierte Studien, die den hohen Anforderungen wissenschaftlicher Standards entsprechen und die Wirksamkeit der Homöopathie nachweisen – im „Faktencheck“ kein Wort darüber. Zudem bleibt die Perspektive der homöopathischen, integrativen Medizin, die in Deutschland von mehr als 7000 Ärzten mit einer entsprechender Zusatzqualifikation im Behandlungsalltag ganz selbstverständlich angewendet wird, außen vor.

Studien mit hoher Evidenz zur Wirksamkeit der Homöopathie bleiben außen vor

Stattdessen erhält ausschließlich ein Vertreter des Homöopathie kritischen Netzwerkes „Informationsnetzwerk Homöopathie“ ausführlich Raum, um seine Sichtweise darzustellen. Der SWR3 Faktencheck reiht sich damit ein in eine bewusste Stimmungsmache gegen die Homöopathie, die vorsätzlich wissenschaftliche Fehlinformationen lanciert – eine „Mode“, die Dr. med. Peter Matthiesen, Professor für Medizintheorie und Komplementärmedizin an der Universität Witten / Herdecke, in einem vielbeachten Artikel in der Deutschen Zeitschrift für Onkologie gebrandmarkt hat. (1)
Umfassend werden Studien zur Homöopathie im Forschungsreader der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (Wisshom) dargestellt. Darin schreibt Autor Jens Behnke, der sich mit Metaanalysen entsprechender Studien auseinandergesetzt hat, in vier von fünf Metaanalyen sei tendenziell eine spezifische Wirksamkeit potenzierter Arzneimittel über Placebo hinaus erkennbar.(2)

Mehr intellektuelle Redlichkeit in der Debatte um die Homöopathie

Nach Angaben des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller wurden 550 Millionen Euro in Deutschland im Jahr 2020 mit Homöopathie umgesetzt. Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung habe bereits Erfahrung damit gemacht. Warum schafft es der „Faktencheck“ dann nicht, auch nur einen Patienten, zum Beispiel mit einer chronischen Erkrankung, zu Wort kommen zu lassen, dem die Homöopathie bzw. die integrative Medizin geholfen hat? Auch das gehört zu den Fakten zur Homöopathie und zur intellektuellen Redlichkeit, wenn es um die Debatte darum geht.

 

(1) Vgl. Matthiesen, Peter. F. (2018): Homöopathie und intellektuelle Redlichkeit – Eine Stellungnahme. In: Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2018; 50: 172-177.
(2) Vgl. https://www.wisshom.de/whwp/wp-content/uploads/2019/11/forschungsreader_2016.pdf, abgerufen am 25. Aug. 2021.

Dr. med. Fred-Holger Ludwig
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