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Zwar werden die Schüßler Salze zu den homöopathischen Arzneimitteln gezählt, sie unterscheiden sich jedoch von der klassischen Homöopathie. Schüßler Salze gehen auf den Arzt Dr. Wilhelm Schüßler zurück, der zunächst klassische Homöopathie studierte und dann die Biochemie der Schüßler Salze entwickelte. Er stützte sich dabei auf die Erkenntnis, dass eine Zelle die kleinste funktionierende Einheit des Körpers ist. Störungen in ihrer Funktionsweise können durch fehlende Mineralstoffe entstehen. Werden diese ersetzt, können nach Schüssler Krankheiten bekämpft werden. Zur Therapie fast aller Krankheiten hielt Schüssler es für ausreichend, auf zwölf sogenannte Schüßlersalze zurückzugreifen, um die gestörten biochemischen Prozesse im Körper wieder in Einklang zu bringen. Damit unterschied er sich von der Homöopathie, die zur Bekämpfung von Krankheiten auf etwa 1000 Mittel zurückgreift.
Das Herstellungsprinzip der Schüßler-Salze ähnelt dem von homöopathischen Arzneimitteln. Denn auch Schüßler war der Meinung, Salze müssen potenziert werden, um Mängel in Zellen aufzufüllen. So war Schüßler der Überzeugung, dass verdünnte feinstoffliche Mineral-Stoffe in Form von Ionen in das Zellinnere vordringen. In Ergänzung mit einer nährstoff- und basenreichen Ernährung sollten so das äußere und innere Gleichgewicht der Zellen wieder hergestellt werden. Schüssler selbst kennzeichnete sein Verfahren als nicht homöopathisch, weil es sich nicht auf das Simile-Prinzip stützt, sondern physiologisch-chemische Vorgänge im menschlichen Organismus berücksichtigt. Auch in anderen Punkten grenzte er sich von der Lehre Samuel Hahnemanns, dem Begründer der Homöopathie, ab. Ziel seiner Therapie war es, das Elektrolytgleichgewicht im Körper zu beeinflussen und so Krankheiten zu lindern.
Auch mit Blick auf die Potenzwahl gibt es Unterschiede zwischen der klassischen Homöopathie und der Biochemie nach Dr. Schüßler. Schüßler wendete meist Potenzen in D6 oder maximal D12 an, in der klassischen Homöopathie sind niedrige Potenzen eher eine Ausnahme. In der Zubereitungsart gibt es folglich Parallelen zwischen den Schüßler Salzen und homöopathischen Arzneimitteln. Sie werden, wie Mittel aus der Homöopathie, durch Schütteln, Reiben und Zerkleinern verdünnt. Auch das deutsche Arzneimittelrecht ordnet die Schüßler Salze den homöopathischen Arzneimitteln zu, die nach einem vereinfachten Genehmigungsverfahren in Verkehr gebracht werden können. Sie werden ohne Hinweis auf spezifische Anwendungsgebiete beziehungsweise Indikationen in der Apotheke abgegeben.
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