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Die Abschaffung der Wahltarife, u.a. für Kostenerstattung von Behandlungen mit Homöopathie, beschäftigt derzeit die Politik. Während Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf der einen Seite eine Abschaffung fordert, setzen sich der Bundesrat und Patientenvertreter auf der anderen Seite für die Beibehaltung von Wahltarifen ein. Ihre Argumentation richtet sich vorwiegend auf die Interessen von chronisch Kranken oder krebskranken Patienten, die über die Wahltarife begleitende Therapien mit Homöopathie oder anderen komplementärmedizinischen Verfahren finanzieren. Wie stellen sich Politiker verschiedener Fraktionen im Bundestag zum Thema? Das Deutsche Ärzteblatt hat nachgehört.
Für seine Berichterstattung hat die Zeitschrift der Ärzteschaft Vertreter von SPD, CDU und Grüne um eine Stellungnahme gebeten. Teilweise erhält Spahn für seine Pläne Unterstützung. Aus seiner eigenen Fraktion jedoch kommen auch kritische Stimmen. So hält Karin Maag (CDU) die Wahltarife für eine gute Option, die ein individuelles Angebot ergänzend zur Schulmedizin solchen Patienten biete, die es sich wünschen. Sabine Dittmar aus der SPD stützt das Vorhaben Spahns und bezieht sich dabei auf die geringe Inanspruchnahme der Wahltarife. Kassen könnten die Finanzierung komplementärer Behandlungen auch über die Satzungsleistung anbieten. Sie kündigt jedoch an, die Frage im Gesetzgebungsverfahren erneut diskutieren zu wollen. Dittmar ist selbst Ärztin und betont, die komplementärmedizinische Behandlung, zu der auch die Homöopathie zählt, werde von vielen Menschen gewünscht. Sie begrüße deshalb Anstrengungen für stärkere Evidenz und Qualitätssicherung von alternativen Behandlungsmethoden.
Die Grünen-Politikerin Kordula Schulz-Asche spricht sich zwar im Deutschen Ärzteblatt für eine Abschaffung der Wahltarife aus. Auch sie bezieht sich dabei auf die geringe Nachfrage. Sie fordert zugleich, die Entwicklung müsse generell hin zu mehr komplementärer und integrativer Medizin gehen. Es werde den komplexen Heilungsmechanismen des menschlichen Körpers nicht gerecht, wenn ausschließlich in Wirkstoffen gedacht werde. Wenn die Komplementärmedizin die Schulmedizin wirksam ergänzen kann, sollte sie angewendet werden, auch um weitere Evidenz zu schaffen, fordert die Oppositionspolitikerin.
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