Die Entscheidung Frankreichs, Homöopathie nicht mehr als Kassenleitung anzuerkennen, kann nach Einschätzung von Dr. med. Fred-Holger Ludwig, niedergelassener Gynäkologe und Initiator des Informationsportals homimed.de, nicht als Blaupause für eine entsprechende Regelung in Deutschland dienen.
Dr. med. Fred-Holger Ludwig: „Wer jetzt meint, die Entscheidung der Franzosen zum Anlass nehmen zu müssen, in Deutschland ähnliche Forderungen zu stellen, verschließt sich wichtiger Fakten:
Zudem zeige eine aktuelle Forsa-Umfrage, dass sich 79 % der Deutschen ein Medizin-Modell in Anlehnung an die Regelung in der Schweiz wünschen. Hier wird die integrative Medizin umgesetzt, in der die konventionelle Medizin und Heilmethoden besonderer Therapierichtungen wie der Naturheilkunde und der Homöopathie von Ärzten eingesetzt und von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden.
Gerade mit Blick auf die Multimedikation, z. B. bei älteren Patienten oder im Zusammenhang mit der Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen, sieht Dr. med. Fred Holger Ludwig ein großes Potential der Homöopathie. Das dürfe nicht ungenutzt bleiben, fordert der Mediziner. In Deutschland führen 60.000 Ärzte eine oder mehrere Zusatzbezeichnungen in Sinne der Integrativen Medizin. „Hier gilt es, Vertrauen in die Ausbildung und Erfahrung von Ärzten zu haben und die Wünsche der Patienten zu berücksichtigen. Mit seinem Plädoyer für die Homöopathie als freiwillige Leistung der Krankenkassen ist das Gesundheitsministerium auf dem richtigen Weg. Zu kurz greifenden Forderungen nach Ausschluss der Homöopathie aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen sollte im Sinne des Patientenwohls nicht nachgegeben werden.“