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Eine aktuelle Umfrage des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH) mit mehr als 1000 Teilnehmern zeigt, dass mehr als die Hälfte der Deutschen homöopathischen oder anthroposophischen Arzneimitteln positiv gegenübersteht. Dabei ist der Anteil der Frauen mit 62 Prozent höher als der der Männer mit 47 Prozent. Auch die Beratung zu diesen komplementären Präparaten ist den Deutschen wichtig: 60 Prozent finden es gut, wenn der Apotheker von sich aus ein homöopathisches oder anthroposophisches Arzneimittel anbietet. Vor allem für die befragten Frauen ist dieser Aspekt relevant. Frauen fragen zugleich häufiger von sich aus nach diesen Präparaten, wie die Umfrage des BAH aufzeigt.
Etwa ein Drittel der befragten Personen gaben an, die Wirksamkeit der Mittel als (sehr) hoch einzuschätzen. Auch in diesem Kontext zeigt sich ein geschlechtsspezifischer und demographischer Aspekt: Männer sowie Menschen ab 40 Jahren zeigen sich generell etwas skeptischer gegenüber ihrer Wirksamkeit. Anders dagegen sieht es der pharmazeutische Nachwuchs. Er teilt das überwiegend positive Bild von der Homöopathie bzw. Anthroposophie, das sich in der Bevölkerung zeigt, nicht. In einem aktuell erschienenen Positionspapier hat sich der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) kritisch zur Homöopathie und anderen als „ungesichert“ bezeichneten Therapiemethoden distanziert. Nach seinen Vorstellungen sollen Homöopathika nicht mehr als Arzneimittel gelten und mit dem Hinweis versehen werden, das Präparat habe keine über den Placeboeffekt hinausgehende nachgewiesene Wirkung.“
Dazu Dr. med. Fred-Holger Ludwig von homimed.de: „Es stimmt einigermaßen bedenklich, dass sich der Apothekernachwuchs so ablehnend positioniert und die tatsächliche Studienlage zu vielen homöopathischen Präparaten ignoriert. Denn natürlich gibt es hochwertige Studien, die ihnen Wirksamkeit über Placebo hinaus bescheinigen. Gerade erst hat der Gesundheitsminister Forderungen nach einer besseren Bezahlung der Apotheker in der Tagesschau vom 6. Juni 2023 kommentiert und dabei die wichtige Rolle des Apothekers im Bereich der Gesundheitsberatung hervorgehoben. Diese Beratungsfunktion entfällt dann, wenn homöopathische Arzneimittel ihren Status verlieren und nicht mehr in Apotheken abgegeben werden.“ Das kann der Patientensicherheit schaden.
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