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Volksname: Schwarze Tollkirsche
Familie: Solanaceae
Herkunft: Europa, Kleinasien, Nordafrika
Weitere Vorkommen: weltweit an feuchten Standorten in Waldgebieten, halbschattig bis lichtschattig
Botanik: verzweigter Strauch mit gräulich-grünem Blattwerk, glockenförmige Blüten, violett-schwarze Beerenfrüchte
Blütezeit: Juli und August
Wesentliche Inhaltsstoffe: psychoaktive/parasympatholytische Alkaloide wie Atropin, Scopolamin und Hyoscyamin
Die in der Pflanze enthaltenen Atropine wirken auf das Nervensystem. Die Folgen sind Euphorie, Erregungszustände, erweiterte Pupillen, gesteigerter Bewegungsdrang und Halluzinationen. Das Gift wirkt plötzlich und heftig. In Anlehnung an den Namen Tollkirsche kann die Wirkung vergleichbar einer Tollheit empfunden werden.
Eine Vergiftung mit der Tollkirsche geht mit einer gewissen Wildheit einher. Diese ist auch Symptomatiken eigen, bei denen Belladonna zum Einsatz kommt. Starke Entzündungen oder Infektionen, plötzliches hohes Fieber, heftig auftretende Kopfschmerzen oder Hitzschlag sind einige Beispiele für das Akutmittel.
Die Waldpflanze stieß schon früh auf Interesse in der Volksheilkunde. Unter anderem ein krampflösender Effekt weckt auch schulmedizinisches Interesse – unter anderem bei der Behandlung von Koliken, Epilepsie und Asthma.
Das aus der gesamten Pflanze gewonnene Mittel ist in gängigen Formen als Globuli und Tropfen erhältlich, gelegentlich wird es homöopathischen Komplexmitteln zugefügt.
Bei der Dosierung gelten die Angaben des Herstellers, vor allem aber die des Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers. Die Potenz will sorgfältig gewählt sein, denn, wie Hahnemann einst ausführte, kann bereits ein kleiner Impuls bei starken akuten Symptomen einen regulierenden Effekt zeigen.
Wie aus heiterem Himmel treten Entzündungen, Hitzestau oder brennende Beschwerden auf. Typische Symptomatiken sind
– Rötungen
– Schwellungen
– Schmerzen
– Hitzegefühl
– Schweißbildung
– Fieber
– starke Pulsfrequenz
Belladonna spricht insbesondere die Schleimhäute und die Hirnhaut sowie das gesamte Nervensystem an. Homöopathisch erfolgt der Einsatz, ein stimmiges Leitbild vorausgesetzt, bei verschiedenen Krankheiten:
– grippale Infekte
– Mittelohrentzündung
– Angina
– Scharlach
– Augenentzündungen
– Sonnenstich
– krampfartige Koliken
– Periodenkrämpfe
– Migräne
– Neuralgien
Die Plötzlichkeit und Heftigkeit der Symptome sind Indikatoren für Belladonna. Betroffene sind besonders reizempfindlich, von starker Unruhe geprägt und neigen gelegentlich zu Geschwätzigkeit. Kühle Winde, Zugluft, Erschütterungen, direkte Sonnenhitze und Berührungen am Kopf führen eher zu einer Verschlimmerung der Symptome, während sie sich bei Ruhe und Wärme bessern.
Kinderärzte empfehlen Belladonna in geeigneter Dosierung gelegentlich bei Koliken, die auf dem Bauch liegend Linderung erfahren, sowie bei fiebrigen Zahnungsschmerzen und Kinderkrankheiten.
Erwachsene nehmen Belladonna nach Rücksprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker im Anfangsstadium von infektiösen Erkrankungen oder Beschwerden ein, die mit starken Symptomen einhergehen, beziehungsweise bei heftigen periodisch wiederkehrenden Symptomatiken.
Extreme Unruhezustände, fiebrige Infekte und entzündliche Prozesse mit akuter Symptomatik nehmen Tierärzte und Tierheilpraktiker gerne zum Anlass, mit Belladonna in abgestimmter Potenz und Dosierung zu unterstützen.
Wie mit der Symptomatik und dem Gift der Pflanze verhält es sich mit der Wirkung: Der Organismus reagiert bei stimmigem Leitbild rasch auf Belladonna.
Belladonna ab homöopathischer Potenz D4 ist nicht verschreibungspflichtig und kann daher in Eigenregie eingenommen werden. Die Rücksprache mit dem Arzt oder Heilpraktiker ist jedoch stets zu empfehlen.
Nebenwirkungen sind ab Potenz D4 nicht bekannt, eine Erstverschlimmerung ist möglich. Unerwünschte Effekte können bei falscher Mittelwahl eintreten.
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