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Volksname: Sturmhut
Weitere Namen:
Blauer Eisenhut, Mönchs-, Fischer- und Reiterkappe, Venuswagen und -kutsche
Gewinnung:
Um ein Arzneimittel herzustellen, kommt die frische, zur Blütezeit gesammelte Pflanze samt Wurzelknolle zum Einsatz.
Ursprüngliches Verbreitungsgebiet:
Gebirgspflanze in den europäischen Hochgebirgen, im Alpenraum und im Jura. In tieferen Lagen ist sie in verwilderten Gärten oder Flussläufen zu finden.
Weitere Vorkommen: Von Schweden über England im Norden, im Süden von Portugal bis Korsika, im Osten bis in die Karpaten.
Merkmale: Krautpflanze, die 30 bis 150 cm hochwächst und eine knollig verdickte Wurzel hat. Dicht beblätterter, kahl oder kraus behaarter, kräftiger und straff aufrechter Stängel. Eisenhut gedeiht gut auf feuchten, humosen Böden. Blau-violette Blüte, Blätter fünf- bis siebenteilig. Die Blüten erinnern an die Form von Ritterhelmen.
Eigenschaften: Aconitum zählt zu den giftigen Pflanzen. Beim Umgang damit ist besondere Sorgfalt geboten.
Aconitum wird als homöopathisches Mittel aus dem Blauen Eisenhut (Aconitum napellus) gewonnen. Die auch als „Sturmhut“ bezeichnete Pflanze verrät bereits viel über die Charakteristika und Anwendungsbereiche von Aconitum, das als Akutmittel vor allem bei plötzlich auftretenden oder sich heftig anbahnenden Beschwerden eingesetzt wird.
Der Blaue Eisenhut ist eine krautige, aufrecht wachsende Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse, deren blaue Blüten in ihrer Form an Helme erinnern. Charakteristisch ist neben den Blüten der knollige Wurzelstock. Die Pflanze ist in allen Bestandteilen äußerst giftig, besonders aber die Wurzel: Bereits das schutzlose Hantieren mit dem Blauen Eisenhut kann bei Hautkontakt Vergiftungserscheinungen verursachen. Aufgrund der tödlichen Wirkung wurde Aconitum im Kampf einst als Pfeilgift verwendet. Aus den heftigen Reaktionen bei Kontakt lässt sich das homöopathische Profil von Aconitum ableiten, das in potenzierter Form bei Krankheitsbildern eingesetzt werden kann, die sich durch die Heftigkeit ihres Auftretens klassifizieren lassen.
Verbreitet ist der Blaue Eisenhut in ganz Europa, bevorzugt als Gebirgspflanze. Er gedeiht besonders gut auf feuchten, nährstoffreichen bis überdüngten Böden, gelegentlich ist er auch in heimischen Gärten anzutreffen. Der Mythologie nach entstand Aconitum bei einem Kampf des griechischen Herakles mit dem Höllenhund Zerberus, als dessen giftiger Geifer auf die Erde tropfte.
Das unter anderem im Blauen Eisenhut enthaltene Aconitin ist ein Alkaloid, das der Pflanze als Giftstoff vermutlich zum Schutz dient, etwa vor Fressfeinden. Die Bezeichnung Sturmhut umschreibt recht gut die stürmische Wirkung bei einer Vergiftung und ebenso den Einsatzbereich des Blauen Eisenhuts in der Homöopathie, der stürmisch auftretende Beschwerden umfasst. Dazu zählen durch plötzliche Ereignisse oder Umstände ausgelöste Schreck- oder Schockzustände, akut einsetzende Reaktionen des Körpers bei einem Infekt oder einer Verletzung sowie ein in Aufruhr geratenes Nervensystem oder Herz. Begleitend gilt als Leitsymptomatik ein gesteigerter Erregungszustand oder ängstliche Unruhe.
Entsprechend erfolgt der homöopathische Einsatz zur Unterstützung des Nervensystems und des Herzens, bei heftig auftretenden Erkältungssymptomen, entzündlichem Fieber, scharfen oder brennenden Schmerzen. Das gilt auch für Beschwerden, die durch kalten, trockenen Wind ausgelöst und verstärkt werden. Ruhelosigkeit, oft nachts verstärkt, ist prägend für den Aconitum-Typ, das Empfinden von Furcht über Panikattacken bis hin zu Todesangst kann ebenfalls prägend sein.
Basis für die Herstellung des homöopathischen Mittels sind alle Pflanzenteile inklusive der Wurzel. Aufgrund der Giftigkeit werden diese ausschließlich in homöopathischer Potenz verwendet.
Aconitum wird als Akutmittel eingesetzt und gilt aufgrund des von heftigen und plötzlichen Beschwerden geprägten Leitbildes auch als Notfall- oder 24-Stunden-Mittel. Für Aconitum spricht weiterhin das Empfinden von trockener Hitze, ein gerötetes Gesicht, das beim Aufsetzen erblasst und ein bitter empfundener Beigeschmack. Gegen Aconitum spricht starkes Schwitzen nach der Einnahme.
Für alle Anwendungsbereiche ist zu beachten, dass bei unklaren, sich verschlimmernden und länger anhaltenden Beschwerden ein Arzt aufzusuchen ist: Die Informationen zum Wirkbereich des Blauen Eisenhuts in der homöopathischen Anwendung ersetzen keine schulmedizinischen Diagnosen und Therapie.
Hauptsächlich wird er Aconitum in der Alternativmedizin eingesetzt, sowohl als Tabletten, als auch Globuli zur oralen Einnahme. Weniger häufig finden sich äußerliche Darreichungsformen wie Schmerzöle oder Tropfen aus Aconitum. Am häufigsten wird Aconitum als Globuli angewendet, je nach Zielgruppe und Symptomatik in unterschiedlichen Potenzen. Allgemeine Dosierungshinweise finden sich auf den Internetseiten der Hersteller beziehungsweise sollten bei einem qualifizierten Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker symptombezogen erfragt werden.
Wichtig zu wissen: Auch wenn Aconitum in Mitteleuropa heimisch ist, darf er nicht für den Eigenbedarf gesammelt werden. Denn der Blaue Eisenhut steht unter Naturschutz und ist stark giftig.
Die Dosierung und Einnahme von Aconitum kann je nach Anwendungsgebiet variieren und sollte immer in Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker erfolgen.
In der Homöopathie wird Aconitum in Form von Globuli oder Tropfen verwendet. Die Dosierung sollte auf der Packungsbeilage oder nach Anweisung eines Homöopathen erfolgen. Grundsätzlich gilt in der Homöopathie, dass niedrige Potenzen (D6) vorwiegend bei Säuglingen und Kindern zum Einsatz kommen können, mittlere Potenzierungen zwischen D 12 und C30 bei Erwachsenen. Höhere Potenzierungen ab C 200 sind nicht zur Selbsttherapie geeignet.
Aconitum eignet sich besonders bei akuten Erkrankungen und Beschwerden, die plötzlich auftreten und mit heftigen Symptomen einhergehen. Dazu gehören zum Beispiel:
• Ohrenschmerzen
• Kopfschmerzen und Migräne
• Angst- und Schockzustände
• Entzündungen im Hals- und Rachenbereich
• Verdauungsstörungen
• Schlafstörungen
• Zahnschmerzen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Aconitum individuell symptombezogen und immer in Absprache mit einem Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker angewendet werden sollte.
In der Regel kommen bei Erwachsenen höhere Potenzen von Aconitum Globuli zum Einsatz als bei Kindern. Anwender lassen die Globuli je nach Dosierungsanweisungen des behandelnden Arztes, Apothekers oder Heilpraktikers mehrmals täglich unter der Zunge zergehen.
Bei homöopathischen Arzneimitteln kann nach der Einnahme eine sogenannte Erstverschlimmerung auftreten. Bitte besprechen Sie entsprechende Symptome mit Ihrem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker. Der Bundesverband Patienten für Homöopathie empfiehlt für die Selbstbehandlung mit homöopathischen Arzneimitteln die Potenz C12.
Auch in der Tiermedizin wird Aconitum häufig in homöopathischer Form angewendet. Die Dosierung erfolgt dann je nach Schweregrad der Symptome und Größe des Tieres. Es ist wichtig, sich an die Anweisungen des behandelnden Tierarztes oder Tierheilpraktiker zu halten und die empfohlene Dosierung nicht zu überschreiten.
Fast immer sind Angst und Unruhe Bestandteil des Beschwerdebildes von Erkrankungen, bei denen Aconitum zum Einsatz kommen kann. Häufig empfehlen homöopathische Ärzte, Apotheker oder Heilpraktiker Aconitum bei ersten Anzeichen einer akuten Entzündung wie Ohrenschmerzen, Fieber, Augenentzündungen oder Kopfschmerzen. Auslöser können kalter Wind oder trockene Kälte, aber auch ein großer Schreck oder Schock sein – eben Symptome, die plötzlich auftreten, heftig sind und wie mit einem Schlag einsetzen.
Aconitum findet in der Naturheilkunde meist als Globuli Anwendung. Bitte besprechen Sie die genaue Dosierung und die Einnahmemodalitäten mit einem qualifizierten Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker. Bei sich verschlimmernden oder langanhaltenden Symptomen ist eine Einnahme von Aconitum nicht zu empfehlen. Generell gilt: Halten Beschwerden über einen längeren Zeitraum an oder verschlimmern sich deutlich, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Zwar wird Aconitum in den Potenzen D6-D12 zur Selbstbehandlung empfohlen. Bei Schwangeren sollte das homöopathische Arzneimittel jedoch nur nach Rücksprache mit dem Frauenarzt bzw. in Homöopathie qualifiziertem Fachpersonal erfolgen.
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