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Volksname: Kermesbeere
Familie: Phytolaccaceae
Herkunft: Nordamerika
Weitere Vorkommen: Europa, Teile Asiens
Botanik: krautiger Strauch, 1-3 Meter Höhe, purpurfarbene Stängel, traubenartige Blütenstände, dunkelrote Beerenfrüchte
Blütezeit: Juli bis September
Wesentliche Inhaltsstoffe: Saponine, Lektine, Phenole
Invasive Pflanze – über Wurzeln abgesonderte Phenole können umgebende Arten am Wachstum hindern; Beeren wurden als Farbstoff für Lebensmittel und Textilien verwendet, sind geringfügig giftig; stärkster Giftgehalt in den Wurzeln.
Die Giftwirkung betrifft sämtliche rohe und unverarbeitete Pflanzenteile. Sie lösen Schleimhautreizungen mit Erbrechen und Durchfällen aus, Schwindel und Krämpfe mit Atemlähmung sind bei größerer Aufnahme möglich. Gut gekochte junge Triebe dienten einst als Nahrungsmittel, der Beerensaft als Färbemittel, getrocknete Pflanzenteile als Heilmittel.
Während die Phenole der Wurzeln eine Basis zur Seifenherstellung waren, wurden Wurzeln und Blätter im Ursprungsgebiet überbrüht oder getrocknet als Mittel u.a. bei Autoimmunerkrankungen, entzündlichen Prozessen und Schmerzen eingesetzt. Wurzeln werden homöopathisch aufbereitet.
Globuli, Tabletten, Tropfen, Komplexmittel
Die geeignete Dosierung und Einnahmeform von Phytolacca ermittelt der Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker anhand des homöopathischen Leitbildes und des individuellen Beschwerdebildes. Die Selbstmedikation ist möglich, insbesondere bei anhaltenden Beschwerden oder einer Verschlimmerung ist jedoch ein Mediziner zurate zu ziehen.
Klassische Beschwerden wie Hals- und Ohrenschmerzen, Mandelentzündungen, Gelenkprobleme und Drüsenentzündungen können für die Kermesbeere sprechen, einhergehend mit einschlägigen Symptomatiken:
Homöopathische Impulse setzt Phytolacca bei stimmigem Beschwerdebild in folgendem Spektrum:
Verschlimmerung durch warme Getränke, Hitze, feuchte und kühle Witterung, Menstruation; Verbesserung durch kalte Getränke, trockene Witterung, links Liegen, Ruhe.
Einhergehend mit charakteristischem Beschwerdebild kann eine Neigung zum Zähne zusammenbeißen oder knirschen sowie Ruhelosigkeit, Wundheits- und Zerschlagenheitsgefühl für Phytolacca sprechen. Die Diagnose und Mittelbestimmung erfolgt idealerweise durch den Arzt oder Heilpraktiker.
Kindern wird die Kermesbeere gerne bei Zahnungsbeschwerden, verbunden mit entzündlichen Prozessen verabreicht, wobei die ärztliche Diagnose stets sinnvoll ist.
Bei Erwachsenen richtet sich die Mittelwahl, Dosierung und Einnahme, bestimmt durch den Arzt oder Heilpraktiker, nach dem Leitbild und den individuellen Beschwerden.
Tierärzte und Tierheilpraktiker verordnen Phytolacca bei Problemen bevorzugt trächtigen oder säugenden Tieren.
Wird zwar häufiger Frauen bei Menstruations- oder Brustdrüsenbeschwerden verabreicht, ist aber gemäß homöopathischem Leitbild auch für Männer geeignet.
Bei entsprechendem Beschwerdebild und nach ärztlicher Rücksprache ist die Einnahme möglich.
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