Tartarus stibiatus

Brechweinstein

Volksname: Brechweinstein

Gewinnung: chemische Verbindung aus Weinstein & Antimonoxid

Vorkommen: Nebenprodukt der Traubengärung (Kaliumhydrogentartrat) und oxidiertem Antimon-Erz

Merkmale: kristallines, schwer lösliches Salz, entsteht durch Erhitzen von Weinstein und Antimonoxid

Eigenschaften: geschmacks- und geruchsneutral, ätzende Wirkung, konservierender Effekt

Auch als Antimonium tartaricum geläufig, regt die Schleimproduktion an, beeinträchtigt den Kreislauf, wirkt beim Einatmen ätzend, kann Erbrechen hervorrufen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung: einstiges Brechmittel

Früher als Brechmittel eingesetzt, kann beim Einatmen und Verschlucken die Schleimhäute und den Kreislauf schädigen; Verwendung von Weinsäure, aus der sich Weinstein ablagert, als konservierender Lebensmittelzusatzstoff E 334 und Beizmittel in der Textilindustrie, chemische Verbindung aus Weinstein und Antimonoxid bilden die Grundlage für homöopathische Potenzmittel.

Herkunft: homöopathische Weiterentwicklung aufgrund unerwünschter Effekte

Das einst als Brechmittel eingesetzte Produkt der chemischen Verbindung war mit starken Nebenwirkungen verbunden. Samuel Hahnemann entwickelte daraus das homöopathische Mittel zur Behandlung von Übelkeit, Erbrechen und Atemwegserkrankungen.

In welchen Formen gibt es Tartarus stibiatus?

Globuli, Tabletten, Pulver, Flüssigkeit, Kombinationspräparate

Dosierung und Einnahme von Tartarus stibiatus

Die geeignete Potenz, Dosierung und Einnahmeform richtet sich nach dem individuellen Beschwerdebild. Bei anhaltenden Symptomen oder einer Verschlimmerung ist immer ein kundiger Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen.

Wirkspektrum: Atemwege, Übelkeit, Kreislauf

Für Tartarus stibiatus können Beschwerden der Atemwege mit Husten und schwer abzusonderndem Schleim sprechen, oft mit rasselnder Atmung verbunden. Typisch sind auch Schwäche, Erschöpfung, Müdigkeit, Kreislaufprobleme und Übelkeit.

Typische Krankheiten und Zustände

Betroffen sind die Bronchien oder die Lunge in Verbindung mit Verschleimung und Schwierigkeiten abzuhusten:

 

  • Bronchitis, Bronchopneumonie
  • Ödem, Emphysem
  • COPD
  • Tuberkolose

 

Die Symptome gehen mit zunehmender Entkräftung einher, verbunden mit Neigung zu Übelkeit, kalter Schweißbildung, ggf. Erstickungsängsten.

 

Verschlimmerung: Liegen, warme Umgebung, nasskalte Witterung, nachts; Verbesserung: aufrechtes Hinsetzen, nach Erbrechen / Schleimabsonderung, durch Frischluft

 

Verwendung in der Homöopathie

Was der Brechweinstein beim Einatmen oder Verzehr auslöst, ist der homöopathische Ansatz zur Impulssetzung für eine Linderung. Im Fokus steht dabei die Verschleimung mit Begleit- und Folgebeschwerden.

Dosierung und Einnahme bei Kindern

Ein Einsatzgebiet bei Kindern ist, nach Diagnose und Verordnung durch den Arzt, Keuchhusten im letzten, eher gelockerten Stadium, aber auch andere Atemwegsinfektionen mit Schleimbildung und rasselnder Atmung.

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Erwachsene nehmen Tartarus stibiatus bei Erkrankungen mit typischer Symptomatik ein, die in der Regel in Kombination auftritt und auch mit Gereiztheit verbunden sein kann. Für eine eindeutige Diagnose und die geeignete Mittelwahl ist ein Arzt oder Heilpraktiker zuständig.

Dosierung und Einnahme bei Tieren

Atemwegsbeschwerden mit Verschleimung sowie weiterer charakteristischer Symptomatik können nach tierärztlicher Diagnose für die Gabe von Tartarus stibiatus sprechen.

Fragen und Antworten zu Tartarus stibiatus

Verursacht Tartarus stibiatus Kreislaufbeschwerden oder Brechreiz?

Nein: In der homöopathischen Potenz erfolgt der Einsatz bei jenen Beschwerden, die durch unbehandelten Brechweinstein ausgelöst werden.

Für wen ist Tartarus stibiatus geeignet?

Das homöopathische Leitbild entscheidet. Betroffen sind oft Kinder, ältere Menschen und geschwächte Personen, etwa aufgrund chronischer Erkrankungen.

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Dr. med. Fred-Holger Ludwig

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