Kontakt Was leistet Homöopathie beim Reizdarmsyndrom? Forschung: Homöopathische Arzneimittel als Ergänzung der konventionellen Therapie bei Reizdarm Das Homeopathic Research Institut (HRI) berichtet …
Volksname: Echtes Johanniskraut
Weitere Namen: Tüpfel-Johanniskraut, Tüpfel-Hartheu
Gewinnung: aus Kultursorten des Johanniskrauts unter Feldbedingungen. Nach der Kultur über zwei bis drei Jahre wird das Kraut gepflückt und getrocknet.
Ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Heimisch von Europa bis China, in Marokko, Algerien, Tunesien sowie im südwestlichen Sudan.
Weitere Vorkommen: Als Neophyt in weiten Teilen Nord- und Südamerikas, in Australien, Japan und Korea.
Merkmale: Ausdauernde, krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 15 bis 100 Zentimetern. Die Pflanze bildet verzweigte Wurzelkriechsprosse und eine spindelförmige Wurzel, die bis zu 50 Zentimeter tief reichen kann. Der Stängel ist aufrecht und zweikantig, innen markig ausgefüllt. Im oberen Stängelbereich ist das Echte Johanniskraut buschig verzweigt. Die Heilpflanze blüht von Juni bis August und bildet einen reichblütigen trugdoldigen Blütenstand aus Dichasien mit Schraubeln.
Inhaltsstoffe: u.a. Hypericin, Hyperforin, Flavonoide und ätherische Öle wie Sesquiterpene
Eigenschaften: Teile der Pflanze sind leicht giftig. Die getrockneten Blüten des Johanniskraus enthalten den roten Farbstoff Hypericin, auch als Johannisblut bezeichnet. Hypericin-Aufnahme kann bei nicht pigmentierten, hellen Haustellen dunkler Weidetiere in Zusammenwirkung mit Sonnenlicht zu Hämolyseerscheinungen (Hartheukrankheit) führen.
In der Homöopathie hat Hypericum, gewonnen aus dem Echten Johanniskraut, eine starke Verbindung zu den Nerven. Diese Bedeutsamkeit drückt sich auch in der Umschreibung „Arnika der Nerven“ aus. Die Wirkung spezifischer Inhaltsstoffe der Pflanze ist teilweise schulmedizinisch anerkannt. Allerdings unterscheidet sich die Anwendung gegenüber der homöopathischen. Einig sind sich Schulmedizin und Homöopathie dagegen hinsichtlich einer Wirkung auf das Nervensystem.
Seinen Namen verdankt Hypericum perforatum den perforierten Blättern: Bei den löchrig wirkenden Erscheinungen im Blattwerk handelt es sich um die Einkapselung von Ölen. Werden die Blätter gegen das Licht betrachtet, sind diese gut zu erkennen, was dem Echten Johanniskraut den Beinamen Tüpfel-Johanniskraut gegeben hat. Besonders sind außerdem die intensiv gelben Blüten der bis etwa 80 Zentimeter hochwachsenden Pflanze, die beim Zerreiben eine rote Substanz abgeben. Dies ist auf den enthaltenen Wirkstoff Hypericin zurückzuführen, erkennbar an dunkleren punktartigen Einschlüssen in den Blütenblättern.
Der Gattungsname Hypericon leitet sich aus dem griechischen „hyper“ und „ereikon“ ab, was sich etwa mit „in der Heide wachsend“ übersetzen lässt. In Heidelandschaften hat das Echte Johanniskraut seinen Ursprung und gedeiht dort in der Sonne oder maximal im Halbschatten auf sandigen Böden, die karg und trocken sein können. Inzwischen ist Hypericum perforatum regional in gemäßigten Zonen weltweit verbreitet. Die Standorte reichen von Böschungen und Straßenrändern über Trockenwiesen und Steinbrüche bis hin zu lichtem Waldgebiet.
Hypericum wird in der Homöopathie bei stechenden oder plötzlich einschießenden Schmerzen gewählt, die in nervenreichem Gewebe auftreten oder entlang der Nervenbahn verlaufen. Auslöser können gereizte, entzündete oder gequetschte Nerven sein, wie sie durch vielerlei Verletzungen auftreten: Ein Sturz auf den Kopf, den Rücken oder das Steißbein (Erschütterung) sind ebenso mögliche Ursachen wie eine Perforation durch einen Nagel, Schnitt- und Operationswunden, Bandscheibenvorfall oder Insektenstiche, sofern dabei Nerven verletzt werden oder sich in unmittelbarer Nähe befinden und dadurch die Reizempfänglichkeit und das Schmerzempfinden steigern.
Hypericum perforata ist sehr aufnahmefähig gegenüber dem Sonnenlicht, der lebensspendenden Kraft. Das zeigt sich in der schulmedizinischen und naturheilkundlichen Anwendung der Pflanze beziehungsweise von Pflanzenextrakten wie Hypericin und Hyperforin: Einerseits wirkt das Echte Johanniskraut stimmungsaufhellend, da der Neurotransmitterstoffwechsel positiv beeinflusst wird, andererseits kann eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit auftreten. Homöopathisch werden dagegen Teile der blühenden Pflanze potenziert aufbereitet und verabreicht, um bei starker Schmerzhaftigkeit, gegebenenfalls mit Berührungsempfindlichkeit, regulierend einzugreifen. Dabei liegt ein Fokus auf der gesteigerten Empfänglichkeit und Reaktion der Nerven sowie Verstimmungen, die in Kombination mit einer ursächlichen Verletzung einhergehen. Dazu zählt auch Verwirrtheit.
Beim charakteristischen Hypericum-Typ werden die Beschwerden unter anderem durch Bewegung, Berührung und Druck sowie Kälte und Feuchtigkeit, auch feuchte Witterung, verschlimmert. Besserung tritt in ruhiger Verfassung und bei meditativen Tätigkeiten ein.
Informationen zu Hypericum und der homöopathischen Anwendung ersetzen allerdings keinen Arztbesuch: Verletzungen und Wunden, insbesondere in nervenreichem Gewebe oder mit auffälligen Symptomen, erfordern gegebenenfalls eine nähere Untersuchung, um die medizinischen Folgen abzuschätzen und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Das gilt ebenso bei länger anhaltenden Beschwerden oder einer Verschlimmerung.
Hypericum (Johanniskraut) ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter:
1. Globuli, Kapseln oder Tabletten zur oralen Einnahme
2. Teebeutel oder lose Blätter für die Zubereitung von Tee
3. Ölauszüge, die zur topischen Anwendung auf die Haut aufgetragen werden können
4. Tinkturen und Extrakte zur oralen Einnahme oder topischen Anwendung
Form und Dosierung von Hypericum sind zwingend je nach individuellem Bedarf und Anwendungszweck auszuwählen. Es wird empfohlen, vor der Einnahme von Hypericum oder der Anwendung auf der Haut einen Arzt oder einen erfahrenen Homöopathen zu konsultieren.
Hypericum ist eine pflanzliche Alternative zur Behandlung von Depressionen und wird aus der Johanniskrautpflanze hergestellt. Die Dosierung und Einnahme von Hypericum hängen von der Form des Präparats und vom jeweiligen Patienten ab. Bei anhaltenden und sich verstärkenden depressiven Verstimmungen sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Die Berufsverbände für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie in Deutschland sprechen sich für eine Dosierung von 600 bis 900 Milligramm des Pflanzenextraktes pro Tag aus. Die Dosierung als homöopathisches Arzneimittel in Form von Globuli hängt von der spezifischen Symptomatik und dem Alter des Patienten ab. Generell gilt, dass vor der Einnahme von Hypericum immer die Packungsbeilage des jeweiligen Präparates und gegebenenfalls ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden sollten.
Es ist wichtig, Hypericum nicht in Kombination mit anderen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen, da es zu unerwünschten Wechselwirkungen führen kann. Besprechen Sie sich dazu mit Ihrem behandelnden Arzt. So können Johanniskraut-Extrakte die Wirkung anderer Medikamente verändern, zum Beispiel Gerinnungshemmer oder HIV-Medikamente. Hypericum kann zu einer höheren Lichtempfindlichkeit führen. Darüber hinaus sollte Hypericum nicht von schwangeren oder stillenden Frauen eingenommen werden.
Hypericum hat sich bei verschiedenen Krankheiten Zuständen als nützlich erwiesen, insbesondere bei der Behandlung von leichteren bis mittelschweren Depressionen. Bei folgenden Krankheiten und Zuständen kann Hypericum zum Einsatz kommen:
• Depressionen:
Hypericum wird oft als Alternative oder Ergänzung zu Antidepressiva verschrieben. Es kann helfen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Ängstlichkeit bei leichten bis mittelschweren Depressionen zu lindern.
• Nervenschmerzen:
Hypericum hat sich bei der Behandlung von Nervenschmerzen, insbesondere bei Schmerzen aufgrund von Nervenschädigungen, als nützlich erwiesen.
• Wechseljahresbeschwerden:
Hypericum kann helfen, die Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen, die während der Wechseljahre auftreten können, zu lindern.
• Wundheilung:
Hypericum hat antiseptische und entzündungshemmende Eigenschaften und kann bei der Wundheilung helfen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Hypericum nicht bei schweren Depressionen oder anderen ernsthaften psychischen Erkrankungen eingesetzt werden sollte. Außerdem kann Hypericum die Wirkung anderer Medikamente beeinträchtigen, daher sollte es nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Für eine Selbstbehandlung empfiehlt der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) für alle homöopathischen Präparate die Potenz C12 mit einer Gabe von zwei bis drei Globuli bis zu viermal täglich.
Hypericum perforatum als homöopathisches Arzneimittel kommt bei Kindern zum Beispiel bei Verletzungen des Nervensystems durch einen Unfall, bei Verletzungen oder Operationen oder bei Geburtsverletzungen oder Gehirnerschütterung infrage, ebenso nach zahnärztlicher Behandlung. Potenzierung und Dosierung hängen vom jeweiligen Beschwerdebild, den individuellen Symptomen und dem körperlichen Bereich ab, in dem sich die Beschwerden zeigen. Sprechen Sie dazu mit ihrem Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker.
Hypericum kann auch bei Tieren zur Behandlung von verschiedenen Krankheitszuständen wie Nervenquetschungen oder Nervenverletzungen eingesetzt werden. Homöopathisch und naturheilkundlich geschulte Tierärzte und Heilpraktiker greifen zudem bei Beschwerden in nervenreichem Gewebe wie den Zehen oder Klauen, bei Licht-Überempfindlichkeit oder Steißbeinprellung auf entsprechende Präparate zurück. Lassen Sie sich zur Darreichungsform, zum passenden Arzneimittel und zur Dosierung von Ihrem Veterinär bzw. Tierheilpraktiker beraten.
Die Wirkstoffe in Hypericum, insbesondere Hypericin und Hyperforin, können die Konzentration von Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im Gehirn erhöhen. Diese Neurotransmitter spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Stimmung, des Schlafes und der Schmerzwahrnehmung.
Ja, Hypericum kann Nebenwirkungen wie Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und einen trockenen Mund verursachen. Es kann auch die Wirkung von anderen Medikamenten beeinträchtigen, insbesondere von Antidepressiva und Hormonpräparaten. Außerdem kann es die Lichtempfindlichkeit erhöhen.
Hypericum sollte nicht von schwangeren oder stillenden Frauen eingenommen werden, auch nicht von Personen, die bereits Antidepressiva oder andere Medikamente einsetzen, die die Serotoninproduktion erhöhen. Sprechen Sie vor der Einnahme stets mit Ihrem behandelnden Arzt oder Heilpraktiker.
Die Wirkung von Hypericum kann je nach Art der Erkrankung, der Darreichungsform und der Dosierung variieren. Es kann einige Wochen dauern, bis eine Wirkung eintritt.
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