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Volksname: Edelraute, Weinraute
Familie: Rutaceae
Herkunft: Südeuropa
Weitere Vorkommen: Nordeuropa, Gartenkultur
Botanik: Halbstrauch bis durchschnittlich 50 Zentimeter Höhe, fiedrig geteilte blaugrüne Blätter, gelbe Blütendolden, bevorzugt trockenes Klima und Kalkböden
Blütezeit: Juni bis Hoch- oder Spätsommer
Wesentliche Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Alkaloide, Furanocumarine
Ruta ist eine beliebte Duftpflanze in naturnahen Gärten, früher als Würz- und Färbemittel genutzt; Berührung kann zu Hautreizungen führen; beim Verzehr frischer Pflanzenteile verstärkter Speichelfluss, Reizung des Verdauungstrakts.
Das Staudengewächs Ruta verfügt über zahlreiche Öldrüsen in den Blättern. Im Mittelalter wurde die Weinraute als Heilkraut bei Unverträglichkeiten und Vergiftungen eingesetzt, in Südeuropa war sie Bestandteil von Branntwein. Naturheilkundlich finden die zu Beginn der Blüte geernteten Triebe Verwendung.
Hildegard von Bingen wusste die Weinraute als Heilmittel bei Osteoporose und Sehschwäche zu schätzen. Homöopathische Stichworte sind Überlastung und Verletzungen der Augen sowie der Knochen, Knorpel, Sehnen und Bänder.
Globuli, Tropfen, Tabletten
Haben frische Pflanzenteile eine reizende Wirkung, erstreckt sich der homöopathische Wirkbereich auf ebensolche, oft einhergehend mit Überlastung und Zerschlagenheitsgefühl. Nach stimmigem Leitbild Empfehlung durch den Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker in geeigneter Potenz und Dosierung. Die Konsultierung ist vor allem bei einer Verschlimmerung oder anhaltenden Beschwerden unbedingt anzuraten.
Prellungen, Quetschungen und Überlastung sind typische Einsatzgebiete für Ruta, wobei eine sorgfältige Abgrenzung zu Rhus toxicodendron erforderlich ist. Zum Leitbild zählen Symptome wie
Verbesserung: kurzfristig bei Bewegung, Wärme, Rückenlage; Verschlimmerung: Kälte, Feuchtigkeit, Ruhepositionen
Der Ruta-Typ ist eher unruhig, reizbar, missmutig, zornig, wirkt unzufrieden. Analog mangelt es ihm nach ganzheitlichem homöopathischem Ansatz an innerer Stabilität, dem Gerüst, vergleichbar dem Bewegungsapparat, der dem Körper Halt gibt.
Kinder stürzen häufiger und sind oft körperlich aktiv, was zu Verletzungen und Überlastungen führen kann. Bei stimmigem Leitbild verordnet der Arzt oder Heilpraktiker Ruta und ermittelt auch die Dosierung.
Die Verordnung erfolgt abgestimmt auf das individuelle Beschwerdebild und die homöopathischen Charakteristika.
Überlastungen nach körperlicher Aktivität und Verletzungen können für Ruta sprechen; eine eindeutige Diagnose und Empfehlung erfolgt durch den Tierarzt oder Tierheilpraktiker.
Der Einsatz erfolgt gelegentlich bei Überanstrengung durch die Entbindung.
Bei stimmigem Leitbild ist eine Schleimbeutelentzündung ein typisches Einsatzgebiet.
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