Bryonia

Volksname: Weiße Zaunrübe

Familie: Cucurbitaceae / Kürbisgewächse

Herkunft: Südosteuropa, Nordafrika, Westasien

Weitere Vorkommen: gemäßigte und subtropische Klimazonen, vereinzelt bis ins nördliche Europa

Botanik: rübenförmige, bis 2,5 Kilogramm schwere Wurzel, meterlange Blattranken, winzige weißliche Blüten, schwarze Beerenfrüchte, alle Pflanzenteile giftig

Blütezeit: witterungsabhängig zwischen Mai und August

Wesentliche Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Cucurbitacine / Glykoside (Bryonidin, Bryonin), Flavonoide, Saponine

Bryonia alba rankt an Zäunen und Hecken empor, am liebstem auf stickstoffreichem, humosem Boden. Besonders giftig sind die Beeren und Wurzelknollen. Aus letzteren wird das homöopathische Mittel gewonnen.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung: Mittel der inneren Häute

Ein Widerspruch: Die Pflanze liebt aufgrund ihres ausgeprägten „Wasserhungers“ feuchte Böden, während die Wurzel zugleich große Mengen Wasser speichern kann. In der Homöopathie sind Trockenheit, Entzündungen und Schmerzen Themen. Betroffen sind die inneren Häute wie die Hirnhaut, die Gelenkinnenhaut, die Schleimhäute und das Bauchfell.

Herkunft: heimische Grünflächen

Die Weiße Zaunrübe findet an Zäunen, in Hecken und an lichten Waldrändern Halt und rankt der Sonne entgegen. Sie bevorzugt gemäßigte Klimazonen, käme aber eigentlich dank Wasserspeicherfähigkeit auch mit trockenerem Klima zurecht. Halt, Durst und Geiz / Festhalten wollen sind Anhaltspunkte für den homöopathischen Einsatz, innere Reibung und Reizbarkeit weitere.

In welchen Formen gibt es Bryonia?

Zu den üblichen potenzierten Darreichungsformen zählen Globuli, Tabletten und Tinkturen.

Dosierung und Einnahme von Bryonia

Bryonia setzt einen kurzfristigen, schnellen Impuls. Die Einnahme und Dosierung will daher mit einem kompetenten Arzt, Homöopathen oder Heilpraktiker abgestimmt sein – insbesondere bei starken, anhaltenden oder sich verschlimmernden Beschwerden.

Wirkspektrum: trockene Schmerzen, Entzündungen

Typische Symptome sind fiebrige Kopfschmerzen, entzündliche Rippenfellschmerzen, trockener Husten, entzündliche Bewegungsschmerzen im Bauchbereich oder der Gelenke. Anhaltspunkte geben

– brennendes, reißendes oder stechendes Schmerzempfinden
– heiße, entzündliche Schmerzbereiche
– schmerzhafte Bewegungsempfindlichkeit
– berührungsempfindliche Gelenke
– trockene Schleimhäute
– harter Stuhl.

Typische Krankheiten und Zustände

Die Beschwerden beginnen und entwickeln sich langsam, verschlimmern sich jedoch sukzessive; drastische Zunahme durch Berührung, Bewegung oder Erschütterung möglich; starkes Durstgefühl häufig. Typische Krankheitsbilder:

– trockener Husten mit stechenden Atembeschwerden
– Verstopfung
– Brustentzündung mit Spannungsschmerzen
– Gelenkschmerzen mit Rötung/Schwellung
– Rippenfellentzündung
– stechende Kopfschmerzen
– gesteigerte Reizbarkeit.

Verwendung in der Homöopathie

Schweißausbrüche, Verlustängste, Verstimmung, Nervosität und Jähzorn zählen ebenso zu den Leitbildern wie ein gesteigertes Ruhebedürfnis und der Wunsch nach materiell gesicherter Stabilität. Hitze, Anstrengung, Erschütterungen und Misserfolg führen oft zu einer Verschlimmerung der Beschwerden. Eine Linderung ist dagegen durch Ruhe, kalte Getränke und dem Liegen auf dem schmerzhaften Bereich zu erwarten.

Dosierung und Einnahme bei Kindern

Bryonia kann bei entsprechenden Beschwerden und zutreffendem Leitbild bereits im Säuglingsalter gegeben werden. Für die Mittelwahl und Dosierung ist jedoch die Konsultierung eines Arztes oder Heilpraktikers zu empfehlen.

Dosierung und Einnahme bei Erwachsenen

Erwachsene nehmen Bryonia gemäß den Herstellerangaben ein. Zwecks Diagnose, Wahl des geeigneten Mittels und den Einnahmemodalitäten ist ein Arztbesuch oder die Konsultierung eines Heilpraktikers immer der sinnvollste Weg.

Dosierung und Einnahme bei Tieren

Bewegungsschmerzen, fiebrige Infektionen, Reizbarkeit und gesteigerter Durst können für die Gabe bei Tieren sprechen. Eindeutigen Aufschluss gibt ein Gespräch mit dem Homöopathie-kundigen Tierarzt oder Tierheilpraktiker.

Fragen und Antworten zu Bryonia

Ist Bryonia giftig?

Als Pflanze ja, in der Homöopathie werden jedoch potenzierte Mittel verabreicht, die kein Gift mehr enthalten.

Kann Bryonia Nebenwirkungen haben?

Eine Erstverschlimmerung ist möglich. Nebenwirkungen an sich sind nicht bekannt, wobei der homöopathische Effekt durch die Wahl eines geeigneten Mittels beeinflusst wird.

Ist die Eigenmedikation möglich?

Bryonia ist nicht rezeptpflichtig und die Anwendung in Eigenregie möglich, jedoch ist die Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker immer zu empfehlen.

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Dr. med. Fred-Holger Ludwig

Redaktionelle Leitung und Qualitätssicherung

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