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Volksname: Echte Kamille
Familie: Asteraceae / Korbblüter
Herkunft: Osteuropa, Vorderasien
Weitere Vorkommen: Europa, Asien, Australien, Nordamerika auf Wiesen, Äckern und kargem Boden
Botanik: 20 bis 50 Zentimeter Höhe, gefiederte Blätter, weiße Strahlenblüten, gelber Fruchtkörper mit hohlem Blütenboden
Blütezeit: Früh- bis Spätsommer
Wesentliche Inhaltsstoffe: ätherische Öle (Bisabolol, Matricin), Flavonoide (Apigenin, Quercetin), Cumarine (Aesculetin), Schleimstoffe
2002 wurde Chamomilla zur Heilpflanze des Jahres ernannt. Bekannt ist die Heilwirkung der weitverbreiteten Echten Kamille schon seit vielen Jahrhunderten: Naturheilkundlich aufgrund entzündungshemmender, beruhigender, entspannender und krampflösender Eigenschaften, schulmedizinisch aufgrund ihrer schleimlösenden Wirkung, homöopathisch bei sensiblem Nervensystem.
Beim Standort ist Chamomilla wenig wählerisch, sie reckt sich aber unermüdlich dem warmen Licht der Sonne entgegen. Die fein gefiederten Blätter deuten ihre Zartheit an. Auf die homöopathische Anwendung übertragen erfolgt der Einsatz bei einem feinen Reizempfinden.
In der Natur ist die Echte Kamille auf vielen Grünflächen und kargeren Böden anzutreffen und hat sich eher als Heilpflanze denn als Wild- oder Unkraut einen Namen gemacht. Bereits Hippokrates kannte die wohltuenden Eigenschaften. Eine krampflösende, schmerzlindernde und beruhigende Wirkung ist mindestens seit dem Mittelalter bekannt.
Gängige homöopathische Darreichungsformen sind Globuli, Tabletten und Tropfen.
Extremes Schmerzempfinden, überreizte Nerven, Schlafstörungen und entzündliche Beschwerden können für die Einnahme von Kamille sprechen. Bei starken Beschwerden, anhaltenden Symptomen oder einer Verschlimmerung ist die Einnahme und Dosierung ärztlich oder durch einen Heilpraktiker abzuklären.
Der Chamomilla-Typ wird gerne als Exzentriker empfunden: Schmerzen sind unerträglich, das Nervenkostüm ist angeschlagen, psychische Unruhe ist enorm, die Reizbarkeit entsprechend hoch. Dies kann sich wie folgt äußern:
– krampfartige Beschwerden
– Schlafstörungen
– Übelkeit, Blähdurchfall
– Menstruationsbeschwerden
– Zahnungsschmerzen
– Gelenkentzündungen.
Krankheiten und Zustände, die für Chamomilla passen, gehen mit Schmerzen und Unruhezuständen einher:
– Mittelohrentzündungen
– Arthritis, Rheuma
– Zahnwechsel bei Kindern
– einseitige Rötungen im Gesicht
– mit Schmerzen einhergehende Wutausbrüche
– verkrampftes Aufschrecken, verkrampfte Haltung
– lautstarkes Verlangen nach Hilfe, die dann abgelehnt wird.
Der Chamomilla-Typ ist mit hoher Empfindsamkeit und niedriger Reizschwelle kein einfacher Typ. Schmerzen und Unruhezustände werden in Kombination mit einem besonders empfindlichen Nervensystem als besonders schlimm empfunden. Wärme und Geborgenheit können Beschwerden lindern, wie die Sonnenwärme die Kargheit und Filigranität der Kamillenpflanze ausgleicht. Kälte, Zugluft, Genussmittel, Kritik und natürlich Schmerzen führen eher zu einer Verschlimmerung.
Häufiges Einsatzgebiet sind Zahnungsbeschwerden mit extremem Schreien. Auch die weiteren Einsatzgebiete gelten für Kinder, wobei ebenso wie für die Dosierung immer die Absprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker anzuraten ist.
Die meisten Erwachsenen kennen die wohltuende Wirkung von Kamillentee bei spezifischen Beschwerden. Sinnvollerweise wird die homöopathische Einnahme und Dosierung zwecks Abstimmung auf Typ und Leitbild mit dem Arzt oder Heilpraktiker abgestimmt.
Krampfartige Magenbeschwerden und eine unruhige Gemütsverfassung kann für Kamille in der Schwangerschaft sprechen und sollte gut vertragen werden, sofern ärztlicherseits keine Einwände bestehen.
Nebenwirkungen sind als solche nicht bekannt, eine Erstverschlimmerung kann auftreten. Bei Allergie gegen Kamille ist ärztliche Rücksprache sinnvoll.
Bei entsprechenden Schmerzen und Krämpfen kann die äußerliche Anwendung ebenfalls Impulse setzen.
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