Cantharis

Ein grünschimmernder Käfer auf einer weißen Blüte

Volksname: Spanische Fliege
Familie: Meloidae (Ölkäfer)
Herkunft: Südeuropa, Nordafrika
Weitere Vorkommen: wärmeliebende Lebensräume, z. B. Steppen, mediterrane Buschlandschaften
Botanik / Zoologie: Cantharis vesicatoria, bekannt als Spanische Fliege, ist ein grün-metallisch glänzender Käfer. 

Cantharis enthält das hochwirksame Reizgift Cantharidin, das bei Hautkontakt Blasen verursacht. Als Wirkstoff ist Cantharidin bereits seit dem Mittelalter bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung: Brennende Beschwerden und Harnwegsinfekte

Cantharis gilt in der Homöopathie als Akutmittel bei brennenden, schneidenden Schmerzen – besonders im Bereich der Harnwege. Das Leitsymptom ist ein fast unerträglicher Harndrang, begleitet von Schmerzen vor, während und nach dem Wasserlassen. Auch bei Blasenentzündung, Verbrennungen, Sonnenbränden, Sonnenallergien oder Hautblasen kann Cantharis zum Einsatz kommen – stets dann, wenn eine brennende Komponente das Beschwerdebild dominiert und akute Entzündungszeichen vorliegen.

Herkunft: Aus dem Käfer gewonnenes Arzneimittel

Das homöopathische Mittel wird aus dem getrockneten Käfer Cantharis vesicatoria hergestellt, der wegen seines Blasengiftes schon früh medizinisch genutzt wurde. In hoher Dosierung ist das enthaltene Cantharidin toxisch, in potenzierter Form jedoch ein bewährtes Mittel in der Reiz- und Schmerztherapie.

Auf einer Wäscheleine gelbe Buchstaben, die das Wort SONNE ergeben

In welchen Formen gibt es Cantharis?

Cantharis ist als homöopathisches Einzelmittel in Form von:

  • Globuli
  • Tropfen
  • Tabletten
  • Salben (zur äußerlichen Anwendung bei leichten Verbrennungen)

verfügbar. Es ist außerdem Bestandteil vieler homöopathischer Komplexmittel, etwa zur Behandlung von Harnwegsinfekten oder Hautreizungen.

Dosierung und Einnahme

Die Dosierung richtet sich nach Art und Intensität der Beschwerden sowie dem Alter des der Patienten bzw. des Patienten. Gängige Potenzen:

  • D6–D12: bei akuten Symptomen
  • C30: bei intensiven Beschwerden, seltener einzunehmen

Die Einnahme erfolgt klassisch in Form von Globuli oder Tropfen mehrmals täglich – nach Rücksprache mit Arzt oder Heilpraktiker.

Wirkspektrum: Brennen, Schneiden, Reizblase

Typische Symptome, bei denen Cantharis angezeigt ist:

  • Brennende Schmerzen in Harnwegen oder auf der Haut
  • Häufiger, schmerzhafter Harndrang
  • Blut im Urin
  • Blasenbildung auf der Haut
  • Entzündungen der Schleimhäute
  • Stechender Schmerz bei Verbrennungen

Typische Krankheiten und Zustände

Homöopathen setzen Cantharis u. a. ein bei:

  • Zystitis (Blasenentzündung)
  • Urethritis (Harnröhrenentzündung)
  • Harnverhalt
  • Verbrennungen ersten und zweiten Grades
  • Sonnenbrand
  • Hautblasen und Reizungen
  • Hautentzündungen mit Blasenbildung

Verwendung in der Homöopathie

Das typische Cantharis-Bild: Die Beschwerden kommen plötzlich, sind sehr schmerzhaft, brennend, schneidend und mit starker Unruhe verbunden. Patienten verspüren häufig Angst oder Verzweiflung. Verschlimmerung bei Wärme, Berührung und Bewegung, Besserung durch Kälteanwendung oder Ruhe.

Dosierung bei Kindern

Bei Kindern wird Cantharis selten eingesetzt – meist nur bei ärztlich diagnostizierten Harnwegsinfekten oder leichten Verbrennungen. Dosierung stets nach Anweisung durch medizinisches Fachpersonal.

Dosierung bei Erwachsenen

Erwachsene nehmen Cantharis bei akuten Beschwerden im Bereich der Harnwege (z B. akute Zystitis) oder bei Hautverbrennungen niedrig potenziert (D6 oder D12) bis zu drei Mal täglich ein. Bei starker Symptomatik auch in höherer Potenz (C30), jedoch nur nach ärztlicher oder therapeutischer Empfehlung.

Dosierung bei Tieren

Cantharis kann in der Tierhomöopathie bei Haustieren mit Harnwegserkrankungen oder Hautirritationen eingesetzt werden – insbesondere bei Hunden oder Katzen mit Anzeichen von schmerzhaftem Urinieren. Auch hier: keine Selbstmedikation ohne tierärztliche oder tierheilpraktische Beratung

Fragen und Antworten zu Cantharis

Wann wirkt Cantharis besonders schnell?

Bei plötzlichem Beginn und starker Symptomatik wie brennendem Harndrang oder schmerzhaften Blasen auf der Haut.

Ist Cantharis für die Selbstmedikation geeignet?

In niedrigen Potenzen (D6–D12) kann Cantharis kurzfristig eingenommen werden. Bei Unsicherheit, chronischen Beschwerden oder intensiven bzw. sich verschlimmernden Symptomen: unbedingt ärztlichen Rat einholen.

Gibt es Nebenwirkungen?

In potenzierter Form sind keine Nebenwirkungen bekannt. Eine vorübergehende Erstverschlimmerung ist möglich.

Wichtig zu wissen:

Dieser Text dient der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Beratung. Bei unklaren oder anhaltenden Beschwerden sollte stets ein Facharzt oder homöopathisch qualifizierter Heilpraktiker hinzugezogen werden.

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Dr. med. Fred-Holger Ludwig

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